德语阅读:致命的雨水

全国等级考试资料网 2023-01-28 17:46:32 57

Tödlicher Regen

Zitronen und Essig, das berühmte Münchner Bier und sogar der Kaffee sind sauer. Das macht dem Menschen nichts aus. Im Gegenteil. Kaffee und Bier sind die Lieblingsgetränke der Deutschen. Und wenn es keine Zitronen und keinen Essig gäbe, wären viele Speisen alles andere als ein Genuß.

Nicht nur bestimmte Speisen und Getränke sind sauer. Auch Regen, z.B. ganz normaler, sauberer Regen, ist ungefähr so sauer wie Milch. In Südnorwegen ist der Regen manchmal so sauer wie Münchner Bier. In Westnorwegen regnete es eines Tages sogar „Essigwasser“ und in Schottland wurde 1874 der sauerste Regen der Welt gemessen: Er war so sauer wie eine Zitrone.

Essig- und Zitronenregen sind natürlich kein Genuß. Für Fische sind sie sogar tödlich. In Norwegen etwa sind Tausende von Seen durch den Regen so sauer geworden, dass in ihnen kein einziger Fisch mehr lebt. Regenwasser kann aber nicht nur Fische töten. Auch Bäume sterben, wenn der Regen zu sauer ist. Im Grenzgebiet zwischen Polen und der Tschechoslowakei, aber auch in der Bundesrepublik und anderen Ländern gibt es heute schon große Flächen, wo nur noch tote, braune Baumstämme stehen und daran erinnern, dass dort früher grüne Fichtenwälder waren.

Die Frage, wie der tödlich-saure Regen entsteht, ist schnell beantwortet. Wenn irgendwo Benzin, Öll oder Kohle verbrannt werden, entwickeln sich Gase, die unter anderem Schwefeldioxid enthalten. Schwefeldioxid bildet mit dem Wasserdampf in der Luft schweflige Säure, und die macht den Regen so sauer und damit giftig.

Autos und Haushalte, vor allem aber die meisten Fabriken verbrennen Benzin, Öl oder Kohle. Deshalb entsteht Schwefeldioxid in besonders großen Mengen in Mittelengland, im Ruhrgebiet, im Süden der DDR, in Südpolen und in der Tschechoslowakei, weil es dort viel Industrie gibt. Diese Gebiete vergiften auch die Wälder und Seen in Norwegen und Schweden. Um die Umwelt in England und Mitteleuropa zu schützen, mussten nämlich bestimmte Fabriken Schornsteine von der Höhe des Eiffelturms bauen. Sie blasen das Gas möglichst hoch in die Luft, und der Wind transportiert es manchmal nur hundert, manchmal aber mehrere tausend Kilometer weit.

Hohe Schornsteine konnten das Problem also nicht lösen. Und doch bräuchten kien Fisch und kein Baum mehr zu sterben, wenn man die schädlichen Gase beseitigte und nicht mehr in die Luft blasen würde. Technische Schwierigkeiten gibt es dabei nicht. Aber die Beseitigung der Gase ist teuer. Deshalb können Wälder und Gewässer nur gerettet werden, wenn man durch schärfere Gesetze für reinere Luft und sauberen Regen sorgt.

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