德语故事:Die Bewohner der blauen Stadt

全国等级考试资料网 2023-10-28 16:18:56 57
Einst, im Zuge der großen Wanderungen, entstanden auf dem Planeten Reilwa, der im Sternbild des kleinen Bären zu finden ist, drei kleine Städte. Und weil der Boden von Reilwa sehr fruchtbar war, bescherte er den Bauern Jahr für Jahr eine gute Ernte. Dadurch wuchs der Reichtum der Städte und sie breiteten sich aus, bis ihre Grenzen aneinander stießen und sie nunmehr eine einzige große Stadt bildeten. Und weil alle Häuser aus dem hellblauen Stein erbaut worden waren, den es überall auf Reilwa zu finden gab, nannten die Bewohner ihre Stadt Blaustein und obwohl alle auf ihre Stadt stolz waren und zu ihrem Wohl beitrugen, gab es in Blaustein dennoch Reiche und Arme.Außerhalb von Blausteins starken Mauern lag ein großer und dunkler Wald. Am Tage sammelten die Armen dort Brennholz oder sie suchten nach Beeren und Pilzen und oft kehrten sie erst mit Einbruch der Dämmerung nach Blaustein zurück. Dort verkauften sie ihre bescheidenen Waren an die Diener der Reichen und sorgten auf diese Weise für das Wenige, dass sie zum Leben brauchten.In der Nacht aber, wenn alles still war, drangen aus dem Wald unheimliche Geräusche nach Blaustein herüber und ängstigten die Menschen in ihren Betten, die schnell ihre dicken Bettdecken über den Kopf hochzogen, um nicht vor Angst zu sterben.Dort draußen, so sagten die Bewohner von Blaustein, ist es bei Nacht nicht geheuer. Überall lauern böse Geister, flüsterten sie weiter und andere waren sogar der Meinung, dass dort hässliche Kobolde lebten und, was ja noch viel schlimmer sei, dicke Erdlinge, die jeden Menschen in ihre Höhlen ziehen, welche tief unter dem moosigen Boden liegen. ‚Gut dass Blaustein von mächtigen Mauern umgeben ist’, sagten die Reichen, weil sie Angst um ihr Hab und Gut hatten, während die Armen hinzufügten, dass im Wald, ja außerhalb der Stadt nie jemand wird leben können. ’ In der Mitte des Waldes aber stand eine brüchige Hütte. Wind und Wetter hatten ihre Spuren in sie eingegraben und bei jedem schweren Gewitter knarrte und ächzte sie in allen Ecken und Ritzen. Rauchwolken schlängelten sich aus dem mit Ruß geschwärzten Kamin in den Sternenhimmel.Ein Kerzenstummel tauchte den gemütlichen Raum in schummriges Licht und erhellte nur spärlich die wenigen und einfachen Möbel. Am Tisch, der in der linken Ecke des Raumes stand, gegenüber dem breiten Bett mit seiner dick aufgeblähten Decke, saß ein alter Mann mit schlohweißem Haar. Langsam löffelte er seine Suppe und blickte dabei immer wieder auf den zweiten Teller, der bis jetzt unbenutzt auf der anderen Seite des Tisches stand.Plötzlich wehte ein kühler Luftzug durch den Raum, der die Kerze zum Flackern brachte. Der Alte sah nicht einmal von seinem Essen auf, als dreimal laut an die Tür geklopft wurde. "Herein!" rief er schwach und aß in aller Ruhe weiter. Die Tür öffnete sich knarrend und wurde kurz darauf wieder geschlossen und erneut wehte ein eisiger Luftzug durch den Raum. Mit einem letzten Aufflackern erlosch der Kerzenstummel und in tiefe Finsternis gehüllt, nahm der Gast gegenüber dem Alten seinen Platz ein."Die Suppe ist fast kalt", sagte der Alte. "Du kommst heute sehr spät, Eusilia." "Wir haben heute wieder die Armen beobachtet, Herr", erwiderte Eusilia entschuldigend. "Es ist nicht gut, Eusilia! Ihr könnt ihnen in ihrer Not doch nicht helfen. Lasst die Bewohner der blauen Stadt in Ruhe, denn, " sprach der Alte jetzt in strengem Ton, "wir sind nicht die Hüter der Menschen!"Aber sie leiden wirklich schlimme Not, " versuchte Eusilia mit weinerlicher Stimme dem Alten zu erklären, "die meisten besitzen kaum das Nötigste ... viele nicht einmal das tägliche Brot.""Ihr Feen habt ein zu gutes und weiches Herz", murrte der Alte lächelnd und schöpfte sich von der inzwischen kalten Suppe nach."Die Kobolde, ja selbst die schweigsamen Erdlinge sind unserer Meinung. Wir alle wollen den Armen helfen", meinte die liebreizende Fee, welche ihre unvergleichliche Schönheit in Dunkelheit hüllte, damit der Alte davon nicht geblendet wurde."Wenn ihr den Armen helfen wollt, dann ärgert sie nicht immer bei ihrer schweren Arbeit. Weshalb kommt ihr gerade zu mir?" fragte der Alte ärgerlich. " Du bist der Herr der Quelle... und..." "Niemals!" knurrte der Alte wie ein böser Wolf, "wenn ihr ihnen wirklich helfen wollt, dann sammelt Beeren und Pilze für sie, oder schenkt ihnen Gold und Edelsteine, aber haltet sie mir von der Quelle fern. Es wäre ihr sicherer Untergang!""Ihr, Herr, seht sie nicht in ihren Lumpen und ihr hört nicht ihre bitteren Klagen," sprach die Fee mutig und redete bis in den frühen Morgen auf den Herrn der Quelle ein, der schließlich seine Zustimmung gab, weil auch er ein gutes Harz besaß."Aber ich habe euch gewarnt, Eusilia und bevor ihr euch bei mir über die Menschen beklagt, denkt daran, dass ihr nicht auf meine warnenden Worte gehört habt", sprach der Alte mit ernstem Gesicht und verstummte."Danke!" rief Eusilia und strahlte vor Glück. "Danke! Oh Herr der Quelle!" vernahm der Alte ihre leiser werdende Stimme, als sie schnell die Hütte verließ, um allen ihren Freunden von dem großen Wunder zu erzählen. 相关资料

相关阅读