"Dich habe ich hier ja noch nie gesehen", meinte Peter. Fups wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Schließlich wollte er nicht zugeben, dass seine Mutter viel zu viel Angst um ihren kleinen Sohn hat, als dass sie ihn regelmäßig draußen spielen lassen würde."Ja, hm, ich bin neu hier..." murmelte er deshalb nur undeutlich in seine Barthaare- und das war doch gar nicht richtig gelogen."Das ist ja toll", freute sich Peterchen, "dann kann ich dich nun ein wenig herumführen, damit du deine neue Heimat kennen lernst!" Mit diesen Worten schlug er begeistert mit seiner Pfote auf Fups’ Schulter, woraufhin dieser beinahe schon wieder auf dem Erdboden gelandet wäre. Obwohl Peterchen noch ein kleiner Kater war, hatte er natürlich weitaus mehr Kraft als der winzige Hamsterjunge."Ist gut!" quietschte Fups und versuchte sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen.Als die beiden sich auf den Weg machten, zögerte Fups nur kurz- schließlich musste er zum Abendessen zu Hause sein. Dann dachte er sich, dass der Rundgang schon nicht zu lange dauern würde.Peterchen lief mit seinen langen Beinen so schnell, dass Fups ziemliche Mühe hatte, hinterher zu kommen. Mit dieser Geschwindigkeit waren sie dann bald an der großen Linde angekommen. Fups hatte nun erwartet, dass auch Peterchen diesen Baum als Grenze ansehen würde. Aber stattdessen ging dieser schnurstracks weiter."Aber, aber..." stammelte Fups.Er wollte zwar nicht schon wieder als Feigling erscheinen, doch zugleich nicht die Verbote der Mutter überschreiten. Und außerdem hatte er wirklich schon Gruseliges über diese Menschen gehört. Sein Papa hatte ihm schon des öfteren mit seinen Erzählungen schlaflose Nächte verursacht."Was ist denn los?" fragte Peterchen verwundert. "Kannst du nicht mehr?" Doch, schon", meinte Fups vorsichtig. "Aber machst du dir denn gar keine Sorgen wegen der Menschen?" "Meinst du diese Gruselgeschichten?" lachte Peterchen, woraufhin Fups sich schämte und ganz rot wurde- doch das sah man ja zum Glück nicht durch sein braunes Fell hindurch. "Aber die erzählt man doch nur, um kleine Kinder zu erschrecken. Glaube mir, ich war schon mehrmals da drüben, aber mir wollte kein Mensch was Böses tun. Im Gegenteil, so mancher hat mir sogar schon leckeren Speck zugesteckt." Das beruhigte den kleinen Fups nur wenig. Doch er traute sich nicht zu sagen, dass Peterchen doch viel größer war als er und sich schon deshalb weniger Sorgen zu machen brauchte. Aber nach ihm musste so ein Mensch doch nur mit einer Zeitung schlagen und schon wäre er platt wie eine Flunder.Doch diesen Gedanken schob Fups ganz schnell beiseite. Stattdessen nahm er all seinen Mut zusammen, räusperte sich und erwiderte mit fester Stimme:"Ja sicher, diese Geschichten glaube ich doch nicht. Los geht’s!" Es gelang ihm dann, sich dies selbst einzureden und seine Neugier wurde weitaus größer als seine Angst. Und so einen leckeren Speck wollte er sich selbstverständlich sowieso nicht entgehen lassen- obwohl ihm Mamas Maiskolben an Haselnusssoße eigentlich noch viel lieber waren.Schon bevor sie beiden in dem Dorf angekommen waren, liefen ihnen einige Menschen über den Weg. Fups bekam anfangs ziemliches Herzklopfen und hoffet dringlichst, dass man ihm nichts antun würde. Doch schließlich stellte er fest, dass diese Menschen solch einen kleinen Hamster wie ihn, der am Wegesrand entlang huschte, gar nicht bemerkten. Und auch für Peterchen hatten nur die wenigsten einen Blick übrig. Als sie jedoch schließlich in den Ort gelangten und sie sich nicht länger unter Grünzeug verbergen konnten, änderte sich das."Guck mal, ein Katze!" rief da zum Beispiel ein kleiner Mensch und zeigte mit dem Finger auf Peterchen.Fups drückte sich verschreckt an eine Hauswand. Er blickte zu seinem Freund und stellte fest, dass dieser ganz und gar nicht erschrocken war. Stattdessen strich er dem Mädchen maunzend um die Beine, was ihm einige Streicheleinheiten einbrachte.Fups konnte gar nicht glauben, was er da sah. Hatten ihm seine Eltern wirklich nur erfundene Gruselgeschichten erzählt, um ihn von einem Besuch bei den Menschen abzuhalten? Wie gut, dass er Peterchen kennen gelernt hatte, sonst hätte er womöglich niemals bemerkt, wie nett diese seltsamen Menschen in Wirklichkeit waren! Tatsächlich steckte das Mädchen dem kleinen Kater dann irgendeine Leckerei zu. Erst als der große Mensch, der die Kleine begleitete, diese drängte, weiterzugehen, kam Peterchen zurück."Na, habe ich zu viel versprochen?" fragte er triumphierend. "Aber lass uns am Besten schnell weitergehen, ich habe dir noch so einiges zu zeigen." Das ließ sich Fups nicht zweimal sagen. "Und beim nächsten Menschen traue ich mich auch hervor!" sagte er sich. Denn wieso sollte nur Peterchen all die Köstlichkeiten einheimsen, die die Menschen so großzügig verteilten.
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