Natürlich war er schon vorher einige Male hier draußen gewesen. Wenn sein Papa doch einmal Zeit für seinen Sohn hatte, dann hatte dieser Fups ein wenig durch die Umgebung geführt. Bei dieser Gelegenheit hatte der kleine Hamsterjunge auch die Bekanntschaft mit ein paar netten Leuten aus der Nachbarschaft gemacht. Aber auch Papa, der bei weitem nicht so feige war, wie Fups’ Mama, hatte den Spaziergang an der großen Linde abgebrochen."Das hat noch Zeit", hatte er immer nur gesagt. "Dafür bist du noch zu jung..." Was natürlich Fups’ Neugier erst recht vergrößert hatte.Nun bestaunte der Junge die Natur um ihn herum, nach der er sich den ganzen Winter über gesehnt hatte. Riesige Bäume gab es da, neben denen sich der kleine Hamster noch winziger fühlte, als er ohnehin schon war. Aber auch kleine Blumen waren natürlich viel größer als der kleine Fups. Oder es lagen manchmal Steine im Weg, über die Fups dann mühevoll kletterte- zwar hätte er auch einfach außen herum gehen können, doch auf diesen, für Fups enormen, Felsen kam er sich vor wie ein Bergsteiger, der die abgelegensten Orte erkundet. Einfach alles erschien dem Jungen riesengroß und aufregend. Dennoch dauerte es nicht sehr lange, bis Fups bei der großen Linde angekommen war."Was soll denn dort anders sein, als hier?" fragte er sich, als er angestrengt in die Ferne spähte. Die gleichen Bäume, die gleichen Blumen. Nur ganz weit hinten erkannte er etwas das ihm fremd war. Er musste angestrengt die Augen zusammenkneifen, damit er etwas erkennen konnte."Das müssen die Häuser der Menschen sein", dachte sich der schlaue Fups.Die Menschen waren bei seinen Eltern, wie auch bei vielen anderen Tieren gefürchtet. Grausame Geschichten erzählte man sich über diese Wesen."Deshalb darf ich nicht weitergehen", überlegte sich der Junge. "Dabei würde ich doch niemals freiwillig zu diesen Menschen laufen. Da wäre ich ja lebensmüde!" Somit war Fups’ Neugier erst einmal gestillt und er beschloss, ganz brav und vorbildlich, sich schon vor der verabredeten Zeit auf den Heimweg zu machen."Dann lässt mich Mama morgen sicherlich wieder rausgehen", dachte er.So drehte er sich um und lief wieder zurück Richtung Hamsterhöhle. Selbstverständlich unterließ er es auch auf dem Nachhauseweg nicht, in allen Ecken zu stöbern und jeden verborgenen Winkle zu erkunden. So kam er bei dem Bau einer Mäusefamilie an, wo in die Mutter ab unanständig fluchend wegschickte, da ihre dreiundzwanzig Kinder nach mühseligen Versuchen endlich friedlich eingeschlafen waren. Auch entdeckte er einen hohlen Baumstumpf, in dem nur ein paar Käfer geschäftig herumtappten. Auf Fups’ freundlichen "Guten Abend", reagierten sie nicht einmal, so eilig hatten sie es."Hier werde ich mir morgen einen geheimen Unterschlupf einrichten", entschied Fups. "Da kann ich dann die tollsten Spiele spielen und mir muss gar nicht mehr langweilig sein!" Bei diesen Gedanken machte der Hamsterjunge wieder einmal einen schwungvollen Luftsprung- und als er wieder auf der Erde landete stand plötzlich ein Fremder vor ihm. Erschrocken wich Fups einen Schritt zurück."Das muss eine Katze sein", überlegte er. Bei diesem Gedanken wurde seine Furcht noch größer. Schließlich hatte seine Mutter in ihren Erzählungen über diese Tier berichtet, dass sie sich nicht scheuen würden, einen kleinen Hamster mit einem Bissen zu verschlucken. Aber irgendwie war diese Katze viel kleiner, als Fups sich eine solche vorgestellt hatte. Dennoch war sie mit diesen großen grünen Augen und den scharfen Krallen an ihren Pfoten sehr angsteinflößend. Fups musste sich mit seinen vier Füßen fest auf den Boden stemmen, um das Schlackern seiner dünnen Beinchen zu verhindern.Als die Katze den Hamsterjungen dann plötzlich ansprach, zuckte dieser erschrocken zusammen."Du brauchst doch keine Angst vor mir zu haben!" meinte die Katze mit einer sympathischen Stimme und lächelte Fups dabei freundlich an. "Mein Name ist Peterchen", fuhr sie, oder besser, er, fort. "Und wer bist du?" "Mein Name ist Fups", antwortete dieser.Er kam sich nun ziemlich blöd vor, dass er vor diesem nettem Kater solche Angst gehabt hatte.
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