Das ist die Geschichte von Rosana, einer eigensinnigen kleinen Elfe. Weil ihre Lieblingsblumen Rosen sind, ist sie eine Blumenelfe. Rosana lebt in einem wunderschönen Tal, das weit hinter den dunklen Wäldern, den tiefen Seen, und den hohen Bergen, verborgen ist. Dieses Tal nennt sich Elftal. Hier ist alles von hellem, und warmem Licht umgeben. Die kleinen, schmucken Häuschen sind bunt angemalt, und es herrscht nur Freude und Fröhlichkeit unter den Bewohnern. In einem dieser bunten Häuschen wohnte Rosana. Weil sie aber noch ein kleines Elfenkind war, hatte sie auch noch keine Schule besucht. Bis dahin dauerte es auch noch eine ganze Weile. Elfen werden nämlich steinalt, und Rosana zählte erst ein paar Jahrzehnte. So kleinen Elfenkindern war es nicht gestattet, Elftal ohne Begleitung zu verlassen. Das passte Rosana überhaupt nicht. Ihr war langweilig, und dagegen musste sie etwas tun. In ihrem Eigensinn widersetzte sie sich dem Elfengesetz, und verließ still und heimlich das Elftal. Mutig und guter Dinge marschierte sie los.Rosana konnte natürlich auch fliegen. Aber nicht etwa wie ein Vogel fliegt, nein es war eher ein schweben. Das war sehr praktisch. Denn wenn ihr vom vielen laufen die kleinen Füßchen weh taten, flog sie einfach ein Stück.Es dauerte nicht lange, da kam sie an einem See vorbei. Rosana setzte sich ins weiche Gras, um ein wenig auszuruhen. Doch plötzlich wurde ihre Ruhe durch ein aufgeregtes Geschnatter gestört. Eine Entenmutter mit ihren fünf Kindern. Es sah so lustig aus, wie die Alte mit ihren kurzen, breiten Füßen, vor ihren tollpatschigen Jungen am Seeufer entlang watschelte.Rosana musste plötzlich so laut loslachen, dass die Entenmutter mit ihren Jungen abrupt stehen blieb, und zu ihr herüber sah. Dann änderte sie die Richtung, plusterte sich großmächtig auf, und watschelte wütend schnatternd, schnurstracks auf das Elfenmädchen zu."Kannst du mir mal sagen, warum du über uns lachst? Wer bist du überhaupt, und wo kommst du her? Hat man dir nicht beigebracht, dass es unhöflich ist, sich über andere lustig zu machen?", schnatterte Frau Ente aufgebracht und wütend los. Rosana schaute betreten zu Boden." Nun", sagte die Ente zu Rosana. "Hat es dir die Sprache verschlagen, du unhöfliches Ding?" Die kleine Elfe hatte sich wieder gefasst und stotterte:"Bitte entschuldige, es tut mir leid, aber ich habe dich nicht ausgelacht. Ich fand es nur so lustig, wie deine Kinder in einer Reihe hinter dir herliefen!" Die Entenmutter sah, dass Rosana es ehrlich meinte und zeigte sich versöhnlich:"Nun gut, ich will dir glauben. Aber nun sag mir endlich wer du bist und was du hier machst." "Ich bin die kleine Elfe Rosana, und bin auf der Suche nach einem Abenteuer." "Aha", wunderte sich die Ente und wog ihren Kopf hin und her."Ich habe ja schon vieles gesehen, aber eine Gestalt mit so dünnen Ärmchen und langen Beinchen, so etwas ist mir noch nie begegnet. Und warum trägt sie anstelle eines Hutes eine Rosenblüte auf dem Kopf?" "Weil ich eben eine Elfe bin." Frau Ente wackelte mit dem Kopf und meinte nur:"Hm, nun ja, wie dem auch sei, ich habe jetzt keine Zeit mehr für dich. Ich muss meinen Kleinen das Schwimmen lernen." Dann watschelte sie mit ihren Jungen wieder in Richtung See. "Puh", dachte Rosana, "das ist ja gerade noch mal gut gegangen." Sie setzte sich wieder in Gras, und sah den Enten zu. Plötzlich hatte sie eine Idee." Ich werde mir ein Floß bauen, und ans andere Ufer segeln." Sofort machte sie sich auf die Suche, und fand auch schnell was sie brauchte. Holz und Schilf. Davon hatte es hier jede Menge. Den ganzen langen Tag schuftete sie wie besessen. Und als es Abend wurde, hatte sie es endlich geschafft. Vor ihr lag ein stabiles und ansehnliches Floß. Ein großes Blatt diente als Segel. Erschöpft von der vielen Arbeit, legte sie sich ins nahe Gebüsch und schlief todmüde ein.Am nächsten Morgen wurde sie von der Sonne wach geküsst. Es schien ein herrlicher Tag zu werden. Gerade richtig für eine Floßfahrt. Rosana brachte ihr Floß an das Seeufer und machte es sich darauf bequem. Mit einem langen Stock stieß sie sich vom Ufer ab und schon ging es los. Sie fuhr durch ein Meer von Seerosen, auf deren Blätter junge Frösche saßen und mit lautem Gequake den Weitsprung übten. Das war ein lustiges Treiben.
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