Die NotisDie Sonne stand schon hoch am Himmel, als die beiden Freunde erwachten. Monkino streckte und reckte sich genüsslich, doch von Focklas war nichts zu hören.Er drehte sich zur Seite und lugte über die Bettkante. Da lag sein Freund mit einem beseelten Lächeln auf dem Gesicht und den Blick ins Leere gerichtet."Guten Morgen Focklas, und wie hast du geschlafen? War dein Nachtlager bequem für dich?"Nun blickte Focklas, durch die Worte aus seinen Gefühlen gerissen, auf und antwortete, "du wirst es mir nicht glauben, aber ich habe noch nie in meinem Leben so wunderbar geschlafen, wie in dieser Nacht. Ich habe sogar geträumt. Davon, dass wir ganz großartige Abenteuer erleben."Er kratzte sich wieder einmal en seinem Kopf und sprach, "ich habe seit meiner Aufnahme nie wieder geträumt. Ich habe es wirklich sehr vermisst."Monkino empfand es immer sehr liebenswert, wenn Focklas sich am Kopf kratzte. Denn, wie es schien, machte er dies immer dann, wenn er sich über irgendetwas Gedanken machte. Aber was sollte denn eine -Aufnahme- sein? Sogleich stellte er diese Frage und war über die Antwort doch sehr überrascht. Denn von so etwas hatte er noch nie gehört."Es ist so, wenn ein Focklas den einundzwanzigsten Mond erlebt, wird er zur Aufnahme eingeladen. Wobei -einladen- nicht wirklich stimmt. Denn wenn wir nicht daran Teil nehmen, bekommen wir keinen Ältesten zur Seite gestellt und wir können niemals erfahren, was wir für die Wanderungen brauchen."Focklas setzte sich auf und erzählte geistesabwesend weiter."Die Aufnahme selbst ist nichts Großes. Man muss lediglich am Abend zu dem Zelt gehen, in dem die ältesten der Focklas hausen. Sie fragen dann feierlich jeden, ob er dazu bereit ist zu lernen und ein Jeder beantwortet die Frage mit -ja-. Irgendwie erschien mir dies immer etwas seltsam. Denn was würde geschehen, wenn man -nein- sagen würde. Man wäre für alle Zeit dazu gezwungen, mit der Gruppe zu ziehen und wer will das schon?"Nach einem erneuten sympathischen Kopfkratzer fuhr er fort. "Was allerdings sehr unangenehm war, ist die Reinigung vorher. Erst wird man mit Wasser abgewaschen und dann mit Sand abgerieben, bis die Haut ganz rot wird."Monkino war entsetzt. Allein bei der Vorstellung, jemand würde diese weiße und empfindlich aussehende Haut mit Sand abreiben, wurde im etwas übel. Doch er lies seinen Freund ohne Unterbrechung fortfahren."Es tat höllisch weh. Sogar noch nach Wochen hatte ich dicke Krusten die mich schrecklich juckten.Keiner meiner Lehrer konnte mir je eine befriedigende Antwort geben, worin diese Reinigung ihre Begründung hatte. Ein Lehrer, Focklas `Der Nasige` (der diesen Namen trug, wegen seiner übergroßen und roten Nase - vermutlich seiner Zeit zu viel gereinigt), erklärte, es wäre notwendig um die Gedanken auf den Körper zu lenken. Dies wäre außerordentlich wichtig.Mir ist das bis heute ein Rätsel und ich habe auch noch niemanden gefunden, der mir eine Antwort darauf geben konnte."Da fiel Monkino eine Situation ein, als er mit seinem Vater einige der Geschöpfe im Wald beobachtet hatte. Es waren diese kleinen rollenden Wesen, die wie Nüsse aussahen und die sich die Notis nannten. Sie hatten sich alle an einem Felsvorsprung eingefunden und einige dieser kleinen Gestalten rollten sich zusammen und ließen sich den Abgrund hinunter fallen.Sie sind bei ihrem Aufprall nicht gestorben, doch erlitten sie einige kleine Risse auf ihrem Panzer.Monkino befragte damals seinen Vater, was dies zu Bedeuten habe und seine Antwort war ihm verständlich.In kurzen Worten berichtete Monkino Focklas von seiner Entdeckung und sprach, "mein Vater erklärte mir, dass es Geschöpfe gibt, die sich solche Dinge ausdenken um ein Gefühl von Gemeinschaft zu haben. Sie glauben wohl, dass sie ansonsten nicht zusammen gehören würden und ein heilloses Durcheinander entstehe, sollte sich nicht jeder einmal dies antun. Und so hatten sie alle ein gemeinsames Erlebnis, dass sie verbinden sollte. Nur, sind sie schon davor miteinander verbunden und wissen es nur nicht. Denn man musste sie ja nur einmal kurz ansehen, um auf den ersten Blick zu erkennen, dass sie ein und dasselbe sind. Jeder zwar auf seine Art und Weise ein wenig anders und doch alle von der gleichen Art."Focklas Augen waren weit offen und seine Worte waren sehr leise."Das ist wirklich eine gute Antwort."
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