德语故事:Die SternLicht-Serie SternLicht III

全国等级考试资料网 2019-01-21 12:40:19 54

"Spinnenbein und Krötendreck! Was ist los mit dir, Miserie? Bist du blind? Ich habe dir doch die Augen eines Adlers geschenkt!", schreit Hexe Antra.

Voller Zorn umklammern die spindeldürren Finger der Alten den Hals des Raben. Miserie hat entsetzliche Angst. Viel zu oft hat er solche Wutanfälle überstehen müssen. Verzweifelt schließt der schwarze Hexendiener die Augen. Er versucht, sich gegen den Aufprall zu wappnen. Erstaunlich! Der Aufprall bleibt aus. Vorsichtig, einen Spalt breit nur, öffnet Miserie seine Augen. Das böse Lächeln seiner Herrin ist ein gutes Zeichen. Heute wird sie ihren Diener nicht mit aller Kraft gegen die Turmmauer schleudern. Sie lässt ihn zu Boden gleiten und gibt ihm ‚nur’ einen kleinen Tritt in die Seite. Schnell fliegt Miserie in seinen Käfig. Mit niedergeschlagenen Augen sitzt der Rabe auf seiner Stange und wartet. Er wagt es nicht, seine Herrin anzusprechen.

Hexe Antra schimpft leise vor sich hin. Manchmal stampft sie zornig auf. Miserie hat schon vor langer Zeit aufgehört, die Fußabdrücke in dem Steinboden zu zählen.

"Nun, liederliches Federvieh, erzähle!"

Miserie zieht seinen Kopf zwischen die Schultern. Misstrauisch schaut er in die böse funkelnden Augen der Hexe. Diesen Blick hält niemand aus, denkt der Rabe.

Unterwürfig verbeugt er sich vor seiner Herrin und versucht zu erzählen. Zunächst bringt er nur ein leises Krächzen heraus. Der Hals tut so weh!

"Ich muss es dir leider sagen, Herrin", krächzt er mühsam. "Dein Schutzwald ist zu undurchdringlich. In diesem Wald ist die Nacht zu Hause. Außerdem haben mich die eisigen Winde immer wieder zurück getrieben. Es tut mir wirklich Leid, dass ich meine Aufgabe nicht erfüllen konnte, erhabene Zauberin. Oh! Beinahe hätte ich es vergessen. Ich habe doch eine Botschaft für dich. Im Dorf habe ich die Leute sagen hören, dass dieses grässliche Pferdchen und sein dummer Freund, der König, in deinen Wald geritten seien, lieb reizende Dame!"

Verächtlich schaut Antra ihren Diener an.

"Lass das, Vogel! Ich mag dein Schmeicheln nicht. Du meinst es so wie so nicht ernst!"

Und doch sieht Antra ein wenig fröhlicher aus. Vergnügt reibt sie sich die Hände.

"Mieserie! Gib dem Drachenaufseher Bescheid. Yggs bekommt heute eine doppelte Portion Drachenfutter. Und wir werden warten. Warten auf das hässliche Pferd und seinen Freund, König Peter. Irgendwann müssen die zwei meinen Wald verlassen. Nur nicht allzu schnell. Ich werde ihnen den Weg so schwer wie möglich machen!"

Gut gelaunt schwingt sich Antra auf ihren Besen und fliegt davon. Lautes, schrilles Gelächter erfüllt das stille Tal in Hexe Antras Land.

 

Ein langer Tag ist vorüber. Peter und SternLicht sind müde. Sie suchen nach einem sicheren Schlafplatz. Beide wissen jedoch, dass es gefährlich werden kann, im Zauberwald zu übernachten. Peters Schwertarm hängt schlaff herab. Er kann ihn kaum noch bewegen. Zu viel Unterholz und riesige Dornenbüsche mussten zerschlagen werden.

Mitleidig drückt das kleine Zauberpferd seine weichen Lippen auf Peters Oberarm und sagt: "Einen anderen Weg gibt es nicht, Peter. Natürlich habe ich oft an meine Zauberkünste gedacht. Antra hat eine unsichtbare Glasglocke über ihr Land gezaubert. Sobald wir unseren Auftrag hier erledigt haben, werden wir mit Leichtigkeit die gläserne Wand durchschreiten. Das weiß ich sehr genau."

Verwundert schaut Peter SternLicht an.

"Welchen Auftrag meinst du, Pferdchen? Was sollen wir hier im Wald erledigen? Die Dorfbewohner wünschten sich Sirras Befreiung. Etwas anderes habe ich nicht gehört."

Tausend und ein Gedanke gehen SternLicht durch den Kopf. Nach wie vor möchte es sein Geheimnis bewahren. Später! Später werde ich über das Gedankenlesen sprechen, nimmt SternLicht sich vor.

Freundlich lächelt es seinen Freund an und erklärt: "Die Dorfbewohner trauerten nicht nur um das Mädchen. Sie trauerten auch um ihren Wald. Vor vielen Jahren hat Antra diesen Wald verzaubert. Seither hat sich kein Mensch dort hinein getraut. Alle haben Angst vor den eisigen Winden, den Dornenbüschen und dem dichten Unterholz. Schau, Peter! Die Bäume vor uns bewegen sich nicht. Ihre Blätter wirken erstarrt. Ebenso die Büsche und etliche andere Pflanzen. Hast du heute Vögel gehört? Nein? Ich auch nicht. Nun dreh dich um. Der Lohn für unsere harte Arbeit liegt unmittelbar hinter uns!"

König Peter traut seinen Augen und Ohren nicht. Der Wald ist zum Leben erwacht.

Voller Freude läuft Peter über weiches Moos zu einer nahen Quelle.

"Niemals habe ich solch gutes Wasser getrunken, SternLicht!", ruft der König aufgeregt.

SternLichts Augen strahlen beinahe heller als die Abendsonne.

"Und niemals haben wir auf solch weichem Moos geschlafen, Peter. Jeder Schwertschlag durch Dornenbüsche und verwachsenes Unterholz hat diesen Teil des Waldes entzaubert!"

Gemeinsam richten die Freunde ihr Nachtlager her, essen Honigkraftbrot und trinken von dem Quellwasser.

Gut ausgeruht machen sich SternLicht und König Peter am frühen Morgen auf den Weg. Sie kommen nur sehr langsam vorwärts. In diesem Teil des Waldes herrscht beinahe völlige Dunkelheit. Die Dornenbüsche scheinen größer und dichter als zuvor.

"Ach, SternLicht", seufzt Peter. "Könntest du uns nicht doch mit einem Zauberspruch den Weg frei machen?"

SternLicht schüttelt den Kopf. Und wieder fliegen unzählige Silberfunken durch die Luft. Seltsam! Dieses Mal verglühen die Funken nicht. Zu Peters Freude verdrängen die winzigen Sterne ein wenig die Dunkelheit.

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