德语故事:Küchenfee
Einer der Tage, an denen man am Morgen schon meint, die Arbeit nimmt überhand. Der Vormittag, ausgefüllt mit Waschen, Bügeln und vor allen Dingen Putzarbeiten. Dabei der ständige Blick auf die Uhr. Das vorgenommene Arbeitspensum drückt. Der selbst auferlegte Zeitplan tickt im Kopf. Marie führte lautlos Selbstgespräche: "Warum rege ich mich schon wieder auf? In diesem Haushalt gibt es nur eine Köchin, Putz- und Waschtante und das bin ich. Ich kann mir doch alles einteilen. Warum also dieser Selbstdruck? Weshalb lasse ich den Kram nicht einfach liegen? Es gibt noch viele andere Tage, an denen ich diese lästigen Hausarbeiten erledigen könnte. Die Schutzwäsche in der Truhe und die Wollmäuse in den Zimmern laufen bestimmt nicht fort. Manche Tage sind am Morgen schon blöde. Ach, wäre ich nur im Bett geblieben." Stets waren es die gleichen tristen Gedanken, die Marie überfielen, wenn öder Hausputz anstand. Doch was bedeutete das schon? Vorgenommen war vorgenommen und eine Umverteilung oder Verlagerung auf eine andere Zeit, brachte am Ende auch nicht mehr. Einerseits wollte sie sich selbst beweisen, wie gut sie vorplanen konnte, andererseits hatte sie ihren Göttergatten heute morgen vorsorglich darauf aufmerksam gemacht, wie viel und was sie alles erledigen musste. Nicht, dass sie Mitleid erheischen wollte. Aber etwas Anerkennung für ihre tägliche Arbeit einheimsen, das schon. Etwas Balsam für die Seele tat sehr gut. Bereits beim Abschiedskuss hatte sie ihm deshalb, mit dem stressgeplagten Antlitz einer liebenden Ehefrau, deutlich gezeigt, die Sache war Ernst. Auf sie wartete ganz, ganz viel Arbeit. Im lieben Ehemann sollte gar nicht erst der Gedanke aufkommen, seine Nurhausfrau habe wenig zu tun. Außerdem war da noch die kleine Tochter Saskia. Die wollte ebenfalls versorgt sein und das nicht nur nebenbei. Reines "Hausfrauen- und Mutterdasein" bedeutete immerhin einen 24-Stunden-Vollzeit-Job. Dennoch genoss Marie dieses momentane Haus-Arbeits-Leben. Bei freier Zeiteinteilung, ohne Druck von oben, Arbeitstempo und -pensum selbst bestimmen, war schon eine feine Sache. Keinem mürrischen Vorgesetzten verpflichtet, nur sich selbst und der Familie. Sie liebte ihre kleine Tochter heiß und innig, ebenso wie ihren Winnie - eigentlich Winfried. Der Name hatte allerdings nur Bestand, wenn ganz selten mal eine ernsthafte Aussprache sein musste. Gutes Essen und köstliche Kuchen herzustellen, waren ihre Leidenschaft. Ebenso, wie handarbeiten oder schneidern. Selbst das Bügeln der großzügig anfallenden Wäsche erledigte sie gerne. Da konnte sie immer so schön ihren Gedanken nachhängen und gleichzeitig einem geliebten Hobby frönen. Gedichte und Lieder schreiben. Nur beim turnusmäßig anfallenden Hausputz stieg in ihr der Frust hoch. Hier stieß sie regelmäßig an die Grenzen des ’Das-tue-ich-sehr-gerne’. Hausputz war reines Muss und Pflichterfüllen. Marie hielt dem Mann im Hause deshalb gerne mal den Staubwedel unter die Nase. Auch um zu zeigen, dass diese ständig notwendigen Reinigungsarien so ihre Tücken hatten, ganz und gar nicht ohne waren und echt schweißtreibend. Prompt kam denn auch meist, mit einem äußerst bedauerlichen Unterton, ein: "Du armer Schatz, ich würde dir so gerne helfen, aber......" über seine Lippen. Und sie antwortete dann ebenso regelmäßig wie zuckersüß: " Ja, ja ich weiß Liebling, es geht nicht, denn einer muss ja schließlich Geld verdienen!" Marie rieb sich mit dem nassen Leder über die Nasenspitze. Ein paar Staubflöckchen kitzelten. Sie reckte sich, warf den blonden Zopf in den Nacken und gab ihrem Selbst das Kommando: "Genug im Selbstmitleid zerflossen. Dein Job ist sowieso unbezahlbar. Also, auch wenn nicht ein roter Heller dabei rumkommt, Augen zu und weiter durch den Staub gewirbelt." Gerade hatte sie sich wieder in eine gute Putzfee verwandelt, die eifrig im Wohnzimmer umherfegte, zeigte sich Töchterchen Saskia im Türrahmen. Kaum auf der Bildfläche erschienen, nervte sie auch schon mit dem wohl bekannten Spruch: "Mama, mir ist sooo langweilig" und der bohrenden Frage: "Wann bist du endlich fertig?" Die Frage war gut, der gewählte Zeitpunkt allerdings extrem schlecht Recht mürrisch und ungehalten gab Marie daher der Kleinen den Hinweis, dass schließlich alles dreckig sei und sie deshalb dringend putzen müsste. Die Arbeit liefe nicht von selbst davon und sonst sei ja keiner da, der sie macht. U n d: "Wenn du in dein Zimmer spielen gehst, werde ich ganz bestimmt schneller fertig." Klar, dass Saskia sich rasch in ihr eigenes, kleines Reich verzog. Sie beherrschte es sonst zwar ganz gut, immer und überall wissbegierig dabei zu sein, eine Frage nach der anderen zu stellen und eigene kindliche Kommentare abzuliefern, einer in Putzwut entbrannten Mutter wollte sie allerdings nicht länger im Wege stehen. Gekränkt und leicht beleidigt dampfte sie ab. Marie sah aus den Augenwinkeln heraus gerade noch die traurige Mine der Kleinen und dass das Kinn verdächtig wackelte. Bevor sich das Zucken der süßen, kleinen Mundwinkel zu einem Weinen auswuchs, lief sie hinterher. Sie wusste sehr wohl, dass sie zu barsch reagiert hatte. Die Kleine konnte schließlich nichts dafür. Nichts für den recht großen Haushalt, nicht für die Arbeit damit und schon gar nichts für ihren persönlichen Frust darüber. Entschuldigend drückte sie ihre Tochter an sich und versprach mit einem dicken Kuss: "Die Mama beeilt sich. Heute Nachmittag bin ich ganz für dich da und dann machen wir was Feines zusammen." Danach ging sie gleich wieder ans Werk. Sie drehte das Radio ein bis zwei Stufen lauter und fegte summend durch die Wohnung. Die Uhr zeigte bereits kurz nach 9.oo. Bis zur Mittagszeit Betten einlegen, Möbel abwischen und Fußböden säubern. Fleißig den Staubsauger kreisen lassen und nebenbei noch schnell die Waschmaschine bestücken. Nasse Wäsche aufhängen und trockene wieder ab. Dabei gleich sortiert in "Bügelwäsche" und solche zum "Zusammenfalten". Die Arbeit ging ihr plötzlich viel leichter von der Hand. Zuversichtlich wirbelte sie herum. So schaffte sie es leicht, bis zum Mittagessen die ganze Wohnung auf Hochglanz zu bringen. 相关资料 |