.....die Welt sah anders aus. Sie schien so neu und besser, obwohl ich sie nur aus einer anderen Perspektive sah. Ich ritt durch die Nacht und ich wusste nicht wohin.Hoch ohne Boden unter den Füßen, mitten in die Nacht hinein. Es schneite, doch am Himmel waren Sterne zu sehen und alles funkelte und strahlte und meine Haare wirbelten im Wind. Immer weiter, fort nur fort. Ich war Robin Hood, der Scharlachrote Pirat, ein Ritter der Tafelrunde. Ich war da, irgendwo in der Welt der Helden und der Tapferen, sie war da diese Welt und ich spürte sie. Die Straßen waren schon längst verschwunden, keine Autos, keine Hochhäuser, kein elektrisches. Licht oder irgendetwas , was an das Zeitalter erinnert, in welchem im Winter die Zimmer warm und die Herzen der Menschen doch so kalt sind. Während ich so durch die Luft ritt, spürte ich zum ersten mal wie viel Zeit ich hatte, wie lange ein Augenblick sein kann und ich genoss ihn in vollen Zügen. Und kaum war der eine Augenblick vorbei, da kam auch schon der nächste. Ich hatte vergessen wie schön es ist, wenn man den Augenblick nicht festhalten muss aus Angst ihn zu verlieren, sondern wenn man ihn ganz einfach nur genießt, weil man weiß, es kommen weitere. Die Nacht war so klar, der Mond voll und hell und tausend Sterne leuchteten und dennoch fielen Schneeflocken herab und es schien, als kämen sie aus dem Nichts. So zauberhaft und märchenhaft war es, dass ich nicht vermochte einen Gedanken zu fassen, was mich erwarten würde. Und irgendwann war ich eingeschlafen, eingeschlafen ohne es zu wollen, wie an einem Weihnachtsabend, für den man sich vornimmt nicht einzuschlafen um so lange als möglich diesen Abend zu genießen. Doch irgendwann ist man dann doch eingeschlafen. Und so trug mich dieses Geschöpf durch die Nacht und ritt mit mir meiner Bestimmung entgegen, während ich schlief -Es war Tag, wahrscheinlich war es schon lande Tag wie ich erwachte. Aber ich hatte schon lange nicht mehr so frei von allen Ängsten geschlafen und ich konnte mir nicht vorstellen, je welche gehabt zu haben. Aber wo war ich, neben mir lag ein Schwert eine ganze Rüstung und ein Schild auf welchem ein weißer Adler auf Rotem Grund zu sehen war. In der Ecke stand ein Fuchs, es war das schönste und anmutigste Pferd, das ich je gesehen hatte so rot wie Rosen. All die befand sich in einer kleinen höhlenartigen Wölbung in einem Wald. Kurz darauf ritt ich los, ohne zu wissen wohin, aber ich fühlte, dass es da eine Bestimmung gab, etwas für das das Schicksal mich erwählt hatte.Nachdem ich den Wald hinter mir gelassen hatte und eine ganze Weile auf freiem Feld geritten war, sah ich in der Ferne ein kleines Häuschen stehen und da es schien als ob der Tag sich bald dem Ende neigen würde, beschloss ich dort um eine Unterkunft für die Nacht zu bitten. Als ich von meinem Pferd stieg, glaubte ich zu hören, dass in dem Häuschen jemand sei. Ich ging also zur Tür und klopfte an so dass es ein jeder gehört haben musste. Doch es war niemand, der mir Antwort gab. Ich schaute mich um, ob es einen Stall oder etwas desgleichen gab in dem sich jemand hätte aufhalten können, aber da war nichts, außer einem Unterstand für Pferde. Ich ging also zurück zur Tür und klopfte stärker als zuvor und plötzlich tat sich die Türe auf. Sie öffnete sich für einen kleinen Spalt und wie ich eintreten wollte stolperte ich über einen Gegenstand, der die Tür versperrte und ich erschrak, als ich sah, dass es der Arm eines Toden war, der wohl an der Tür seine letzten Augenblicke zugebracht haben musste. Was er vorhatte und warum er hier so alleine war, obwohl er schon sehr alt gewesen sein musste war ein Geheimnis, dass wohl nur er wusste. Das Häuschen machte den Eindruck, als ob man es in aller Eile verlassen hatte. Überall gab es Hinweise dafür. Ein halb gedeckter Tisch, im Kamin war ein Scheitel aufgestellt und in der Mitte des Zimmers lag ein Schuh einfach so. Nachdem ich alle weiteren Räume des Hauses betrachtet hatte und auch dort überall Hinweise auf ein hastiges Verlassen des Hauses fand ging ich hinaus und hob eine Grube aus, um den alten Mann zu beerdigen. Immer wieder fragte ich mich warum er so allein gestorben war, oder ob man ihn zurückgelassen hatte, um schneller fliehen zu können, aber vor wem und weshalb? Als ich fertig war nahm ich den Roten mit ins Haus, da ich ihn diese Nacht so nah als möglich bei mir haben wollte. Kaum hatte ich mich etwas hingelegt war ich auch schon eingeschlafen, denn es war nicht leicht gewesen, diesen mit einem Schwert zu begraben. Doch kaum war ich eingeschlafen geschah etwas Merkwürdiges und ich wusste später nicht mehr, ob es ein Traum oder Wirklichkeit gewesen war, denn plötzlich erschien mir der alte Mann und er warnte mich davor weiter zu reiten. Er erzählte mir dass vor einiger Zeit ein großes Unheil über dieses Land gekommen war.Kriege und Elend bestimmten seitdem das Leben derer, die hier lebten und wer bleibe, der werde bald darin verstrickt sein. Er bat mich darum zu gehen solange ich noch die Zeit dazu hätte und so plötzlich wie er mir erschienen war, so plötzlich war er auch wieder verschwunden. Am nächsten Morgen sattelte ich mein Pferd, legte mir meine Rüstung an und ritt weiter. Ich musste wissen was der Grund für all dies Unheil war und ich war mir sicher, dass dies der richtige Weg war. Es war, als ob man die Welt in seinen Händen hält, dieses Gefühl der Größe und Stärke, das man empfindet, wenn man bereit ist für etwas zu sterben.Doch soweit war es noch nicht und jetzt, da ich mich mitten in dem Abenteuer befand, wusste ich, dass was auch immer geschehen würde, es kein Zurück mehr gab. Doch wie würden die Menschen, die so viel Angst haben mussten, auf einen Ritter der ihnen fremd war reagieren. Ich beschloss also mich der Rüstung vorübergehend zu entledigen und so versteckte ich sie an einem Platz, von dem ich überzeugt war, ihn wieder zu finden. Nach einer gewissen Zeit kam ich an eine Kreuzung, die mir drei Wege zur Auswahl bot, aber welchen sollte ich nehmen, denn alle drei Wege schienen mir gleich. Da sah ich einen Bettler sitzen, zwischen dem zweiten und dem ersten Weg. Ich ging auf ihn zu und fragte ihn, welcher Weg der beste und Nächste sei, wenn ich zu einer größeren Stadt gelangen wollte. Da sagte der Bettler" Sieh an, wenn haben wir denn da, einen Fremden, er mich fragt welches der richtige Weg ist.Jemanden besseren als mich hättest Du nicht fragen können das musst Du mir glauben und bitte schreibe der Tatsache, dass Ich blind bin keine große Bedeutung zu." Erst da hatte ich bemerkt, dass er seine Augen nicht mehr gebrauchen konnte, doch eigentlich war ich darüber gar nicht so unglücklich, da er so denjenigen der ihn gefragt hatte nie erkennen konnte. So fragte ich ihn denn, ob er mir sagen könne warum über dieses Land so großes Elend gekommen sei? "Nun" sagte er "Du hast Glück, Du fragst den absolut best informierten Mann weit und breit den Du hättest fragen können. Und ich hoffe, dass Dir meine Informationen auch etwas wert sind. Nun aber höre. Vor langer Zeit herrschte einst ein König über dieses Reich wie zuvor so viele andere Könige und es war ein guter König. Und wie viele andere vor ihm hatte er eine Prinzessin zur Tochter, die er aber nur dem zur Frau geben wollte, den sie wirklich liebte, denn auch er liebte seine Tochter über alles. Sei Land nun bestand," er räusperte sich und fragte " ach hatte ich erwähnt wie außerordentlich schön die Prinzessin war? Ich habe sie zwar selbst nie gesehen aber so hieß es eben." fügte er hinzu. "Sei Land bestand also aus drei Teilen. In jedem Teil herrschte ein Fürst der ihm diente und diese Fürsten hatten Söhne, ein jeder nur einen einzigen. Es war nun Sitte gewesen, dass gab es einen Prinzen oder wie damals eine Prinzessin so sollte diese oder dieser mit einem Fürstenkind vermählt werden." und wieder musste er sich räuspern, " Ach hatte ich erwähnt, dass die Söhne der Grafen alles andere als schön waren geschweige denn lieb genug für unsere liebe Prinzessin? Als die Prinzessin nun wählen sollte zwischen den Prinzen, da wählte sie keinen der dreien sondern beschloss zu warten, so lange, bis jemand kommen würde dem sie ihr Herz schenken wollte. Ihr Vater der König der seine Tochter wie gesagt über alle Maßen liebte und sie zudem alles war was er noch hatte, gewährte ihr diesen Wunsch. Doch in der Nacht, eh die drei Fürstensöhne, die zum Werben ins Schloss des Königs gekommen waren, gehen wollten geschah das Unheil. Das königliche Zepter das nur der erhalten sollte, der des Königs Nachfolger werden würde war verschwunden." Plötzlich stockte der Bettler in seiner Erzählung. Nach einer Weile sagte " Ich erzähle Dir nun was ich denke was sich zugetragen hat" "Aber entspricht dies denn der Wahrheit?" fragte ich ihn. "Was sagen denn die anderen?"
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