德语小说阅读:海底两万里(7)
Wie lange wir geschlafen haben, wusste ich nicht. Ich erwachte ausgeruht, jedoch mit einem Gefühl, als k nne ich kaum atmen. Offenbar, war der Sauerstoff in unserem eisernen Gef ngnis nahezu verbraucht. So tief ich auch einatmete, meine Lungen wurden nicht ausreichend versorgt. Die Frage war, wie dieses Fahrzeug neuen Sauerstoff produzierte. Als wir schon Erstickungs- und Angstgefühle bekamen, überschwemmte uns pl tzlich ein Strom reiner, jodduftender Meeresluft. V llig berauscht, füllten wir unsere Lungen. "Jetzt fehlt nur noch eine ordentliche Mahlzeit", sagte Ned Land. "Aber wahrscheinlich lassen die uns in diesem Loch j mmerlich krepieren, diese Verbrecher." "Meister Land, Ihre Einstellung ist zu aggressiv. Sie müssen sich zurückhalten, das bringt sonst nur rger." "Im Gegenteil, Professor. Es muss sofort gehandelt werden. Ich werde uns aus diesem Gef ngnis befreien. Wir werden das Kommando hier übernehmen und wieder nach Hause fahren." "Sie wollen sich des Fahrzeugs bem chtigen? H ren Sie: Warten Sie damit noch ab! Wir wissen nicht, was man mit uns vorhat. Au erdem müssen wir uns erst einen Plan zurechtlegen und dafür müssen wir die Gewohnheiten an Bord auskundschaften. Sie müssen mir versprechen, nichts Unbedachtes zu tun, Ned Land!" "Einverstanden", sagte der Kanadier brummig. Wie ich es nicht anders erwartet hatte, hielt er sich nicht an unsere Abmachung. Ganz im Gegenteil. In Selbstgespr chen steigerte er sich derartig in seinen Zorn, dass er die Beherrschung verlor und mit den F usten gegen die eisernen W nde trommelte. Allm hlich verflüchtigte sich auch bei mir das Gefühl von Sicherheit, das ich bei der Begegnung mit dem Gro en empfunden hatte. Meine Nervosit t lie mich erzittern und meine Phantasie malte wüste Bilder von einem Mann, der sich der Menschheit abgewandt hat und f hig war uns verhungern zu lassen ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Da h rte ich drau en ein Ger usch. Der Riegel wurde weggeschoben und der Steward trat ein. Er war noch nicht richtig drinnen, als sich Ned Land auf ihn stürzte und ihm die Kehle würgte. Conseil und ich gingen dazwischen um das Schlimmste zu verhindern. Pl tzlich ert nten Worte in meiner Muttersprache: "Beruhigen Sie sich, Ned Land! Und Sie, Herr Professor, h ren Sie mich an!" Der Gro e hatte gesprochen. Ned Land lie von seinem Opfer ab und der Steward verlie ohne die Miene zu verziehen den Raum. Der Kommandant lehnte an der Tischkante und beobachtete uns mit seinem au ergew hnlichen Blick. Nach einer Weile begann er gelassen und doch eindringlich: "Messieurs, ich spreche Franz sisch, Englisch und Deutsch. Ich h tte Ihnen also schon l ngst antworten k nnen. Nachdem ich nach ihrer dreifachen Erz hlung wusste, dass ich es mit Professor Aronnax vom Pariser Museum, seinem Diener Conseil und mit dem kanadischen Harpunier Ned Land von der Fregatte Abraham Lincoln zu tun habe, musste ich nachdenken, was ich mit Ihnen anfangen soll." Er sprach mit einer Leichtigkeit und nahezu akzentfrei. Dennoch hatte ich das Empfinden, dass er nicht Franzose sei. "Mit Ihrer Expedition sind sie in meine N he gekommen. Ich habe vor Jahren mit der Menschheit gebrochen und keiner wei von meiner Existenz. Durch Ihre Jagd ist mein Dasein nun in Gefahr." Ich versuchte mich zu rechtfertigen, dass wir nur hinter ihm her waren, weil wir annahmen einem Riesenmeeress uger auf der Spur zu sein. Wie konnten wir wissen, dass es sich um ein Unterseeboot handelte. Aber diesen Einwurf lie der Gro e nicht gelten. "Eigentlich müsste ich Sie wie einen Feind behandeln. Ich h tte Sie ins Meer werfen k nnen. Sie w ren ertrunken und vergessen." "So etwas machen nur Wilde, aber keine zivilisierten Menschen", sagte ich. "Mein Herr Professor, ich bin kein zivilisierte Mensch. Aus Gründen die nur ich kenne lebe ich ihm Meer und hier gelten nur meine Regeln. Das Schicksal hat Sie an Bord meines Schiffes gebracht. Sie werden hier bleiben und k nnen sich relativ frei bewegen. Aber dafür verlange ich ein Versprechen." "Und das w re?", fragte ich. "Es k nnte vorkommen, dass ich Sie für Stunden oder sogar Tage in die Kabine einschlie en muss. Dabei m chte ich keine Gewalt anwenden und erwarte deshalb Gehorsam. Es geschieht zu Ihrem eignen Schutz. Sind Sie damit einverstanden?" Dinge sollten an Bord vorgehen, die wir nicht sehen durften - was sollte das sein? "Angenommen!", sagte ich, "aber definieren Sie das Wort Freiheit bitte etwas ausführlicher." "Es sind dieselben Freiheiten, die meine Gef hrten und ich haben. Sie dürfen sich an Bord frei bewegen." "Das soll bedeuten, dass wir nie wieder nach Hause dürfen. Das ist nicht Ihr Ernst." "Allerdings. Sie vergessen, dass Sie mich angegriffen haben. Damit sind Sie in den Besitz eines Geheimnisses gelangt, dass niemand auf der Welt erfahren darf. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich Sie wieder lebend auf die Erde entlasse, die mich nicht kennen darf!?" "Also die Wahl zwischen Leben und Tod?" "Richtig!" "Dieses Versprechen werden meine Begleiter und ich niemals geben." "Erlauben Sie mir, Professor Aronnax, Ihnen mitzuteilen, was ich zu sagen habe. Ich kenne Sie. In meiner Bibliothek steht ihr sch nes Werk über die Tiefseefauna. Ein gutes und kluges Buch. Sie sind so weit vorgedrungen, wie Sie nur konnten. Die Reise mit meinem Schiff wird Ihnen allerdings eine neue Welt er ffnen. Ich habe vor, vielleicht ein letztes Mal, unter den Meeren um die Welt zu fahren, um meine Tiefseestudien abzuschlie en. Sie sollen als mein Studiengef hrte daran teilhaben. Sie werden sehen, was noch nie ein menschliches Augen sah, und ich werde Ihnen die letzten Geheimnisse unseres Planeten enthüllen." "Ich nehme an, Monsieur", antwortete ich. "Aber eine Frage habe ich noch. Mit welchem Namen dürfen wir Sie ansprechen?" "Ich bin Kapit n Nemo, und dieses Schiff ist die Nautilus." Er rief den Steward und dieser brachte Ned Land und Conseil in eine Kabine, wo ein Menü auf sie wartete. Auch ich wurde zum Essen eingeladen; bei Kapit n Nemo pers nlich. Er führte mich durch einen zehn Meter langen Gang in den Speisesaal, der festlich dekoriert war. Der Tisch in der Mitte war reich gedeckt. Nemo wies mir meinen Platz und forderte mich auf zuzugreifen. Am Jodgeschmack der Speisen konnte ich erkenne, dass sie alle aus dem Meer waren. Nemo erkl rte mir, dass die Speisen allesamt gesund und nahrhaft seien. Alles, was er und seine Mannschaft a en, holten sie sich aus dem Meer. Es gab Meerschildkr te, Delfinleber, die wie Schweineragout schmeckte, eingemachte Seegurke und sogar Sahne, die er aus Sees ugermilch gewann. Als Nachtisch reichte er mir Seeanemonenkonfekt. W hrend ich alles probierte, erkl rte mir der Kapit n, dass sie sogar die Kleidung aus dem Meer gewannen. Die Stoffe sind aus Fasern einiger Muscheln gewebt. Parfüm aus Seepflanzen destilliert. Das Bett, die Schreibutensilien alles aus dem Meer. "Sie sind ein gro er Freund des Meeres, Kapit n", sagte ich. "Oh ja. Ich liebe es. Das Meer bedeckt sieben Zehntel der Erdoberfl che. Es ist die lebendige Unendlichkeit. Professor, alle drei Reiche der Natur sind hier vertreten: Steine, Pflanzen, Tiere. Der Reichtum der Fauna ist unersch pflich. 13 000 Gattungen sind unter Wasser heimisch davon nur zehn Prozent im Sü wasser. Hier haben Tyrannen keine Macht. Hier allein kenne ich keinen Herrn. Hier bin ich fei!" 相关资料 |