德语故事:Ghore-Jagat - Mythen Der Alten Welt

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Es war das Jahr 1830 n. Urm.
Er nahm ein Buch aus dem Regal und setzte sich in seinen Ohrenbackensessel. Whiskey und ein paar Keckse standen neben ihm auf dem Tisch und seine Pfeife glühte vor sich hin. Er nahm einen tiefen Zug, hielt den Qualm in seiner Lunge und liess ihn langsam entweichen. Der grünliche Qualm verteilte sich in der Stube und stieg langsam, aber sicher an, bis er, wie ein lauerndes Tier unter der Decke hing. Der Mann begann zu lesen. Er las in einem Buch, aus dem Jahre 1775 und steckte voller Anspannung.

(Bakrava von Bodhati. Mythen der alten Welt. Vacam 1775 n. Urm.)

Einführung

Die Überschriften sind willkürlich gewählt, um die Mythen ein wenig zu unterteilen

Kommentar: Geburt eines Gottes

Die Menschen damals dachten, dass bei der Geburt eines Gottes, ihm ein bestimmter Anteil der göttlichen Glut geschenkt wird. Die Glut, die allem voranging und unendlich sein wird. Sie hält das Universum zusammen, sie ist die unfassbare Energie, welche allem Bekannten und Unbekannten zugrunde liegt. Farbe, Form, Geruch oder ähnliches ist über diese Energie nicht bekannt. Sie konnte weder bewiesen, noch widerlegt werden. Jeder Gott hat folglich, in Art und Stärke, dieselbe Macht. Seine Erfahrungen mit Unsterblichkeit und Sterblichkeit formen ihn, Zeit seines Lebens, in einen Charakter, eine Persönlichkeit.
 
Die folgende Geschichte fand vermutlich zwischen 2300 und 2170 v. Urm auf der unserigen Welt statt. Einzelne Ereignisse können nicht genauer datiert werden, da die Ereignisse der alten Zeit in Relation zu denen unserer Zeit vermutlich viel langsamer stattfanden. Der Mythos wurde von einem Hohepriester des Sudotana-Ordens im Jahre 351 n. Urm. an einem unbekannten Ort verfasst. 
 
Erster Mythos der alten Welt

Verrat unter Brüdern

Dies ist die Geschichte vom Schicksaal Preyrs.
Preyr, der Fruchtbare, hatte die Aufgabe der jungen Menschheit ein Führer zu sein. Er lehrte sie den Ackerbau und die Bestellung des Bodens. Sein Wissen über Pflanzen und Tiere der ganzen Welt teilte er mit den Weisen der alten Zeit. Er war es auch, der den Menschen die körperliche Liebe nahe brachte, um deren Fortbestehen zu sichern. Unter seiner Führung blühte die Menschheit auf und huldigte Preyr, im Gegenzug, mit unermesslicher Treue. Dash-Bok, Bruder Preyrs, genannt der Trockene, schaute auf die Menschen, sah die Verehrung, welche seinem Bruder entgegenbracht wurde und sein Geist füllte sich mit Neid. Er fand keinen Grund, warum er nicht dieselbe oder gar mehr Anerkennung verdient hätte. Er, der Steuermann der Sonne, Herr über die Hitze und die Trockenheit hatte vielmehr verdient. Sein Geist verdunkelte sich und ersann Intrigen. Er nahm im Geheimen die Masse des sterblichen Körpers seines Bruders und fertigte eine passende, reich verzierte, prächtige Lade an. Als eine Versammlung mit anschliessendem Fest stattfand versprach er, demjenigen, der in diese einzigartige Lade passe, ebendiese zum Geschenk zu machen. Als sich Preyr hineinsetzte fiel die Lade in sich zusammen, verwuchs mit dem Boden und schlug hölzerne Wurzeln. Rasch wuchs ein riesenhafter Baum aus dem Boden. Er wurde zum Grab des sterblichen Teils von Preyr. Um den Baum herum begann alles in rasendem Tempo zu wachsen. Bald war der Boden grün und die Luft feucht. Die, daraus entstandenen Wälder, Wiesen und Oasen waren fortan die üppigsten und erbaulichsten der Erde. Dash-Bok stand überrascht vor dem Baum, denn er hatte gewollt, dass die Lade, mitsamt seinem Bruder zu weissem Sand zerfällt. Die versammelten Götter standen unberührt da. Nur einer rannte auf Dash-Bok zu. Er wollte den Tod seines Vaters rächen. Dieser zweite Sohn von Preyr und dessen Gemahlin Wali, ist ohne Namen. Der namenlose, kindliche Gott sprang auf Dash-Bok zu und fiel Tod zu Boden. Dash-Bok bestritt jede Schuld an Preyrs Verwandlung und schob es auf die Menschen, welche die Lade gebaut hätten. Zum Tod von Walis zweitem Sohn brachte er Notwehr an, um sich herauszuwinden. Wali (später genannt die Rächerin oder die Leidende) senkte den Kopf und verlies die Welt der Sterblichen. Sie kehrte in die Dimension der Götter zurück..

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