Es war einmal in einem fernen Land, zu einer anderen Zeit, da lebte ein kleines Mädchen mit seinen Eltern in einem verborgenen Tal. Das Tal war zu drei Seiten von hohen Bergen umgeben deren schneebedeckte Spitzen sich in den Nebeln der Wolken verloren. Grüne Wiesen zogen sich von einem Berg zum anderen und die Berge hinauf, um sich dann in einem Blau zu verlieren, das das Blau des Himmels zu sein schien und doch unter den Wolken lag. Blaue Bäche durchzogen das Grün der Wiesen und Blumen sprossen gelb, weiß und violett aus dem Grün.An der vierten Seite jedoch war das Tal durch einen großen, dunklen Wald begrenzt. Hohe Tannen, deren natürliche Farbe, ein sattes Dunkelgrün, durch die Dichte in der sie standen zu Schwarz verschwamm, verstellten den Blick auf alles was vielleicht hinter diesem Wald hätte liegen können und so schien es dem kleinen Mädchen, als ob die Welt nur aus seinem Tal bestünde.Der Vater des kleinen Mädchens war Holzfäller von Beruf. Jeden Morgen, nachdem er mit dem kleinen Mädchen und seiner Mutter eine Schale Haferbrei gegessen und einen Krug Milch getrunken hatte, ging er in den Wald, um Bäume zu schlagen, während die Mutter und das kleine Mädchen am Tisch der Hütte in der sie lebten zurückblieben.Die Mutter des Mädchens war Spielzeugmacherin. Jeden Morgen, wenn der Vater in den Wald gegangen war, stand sie vom Frühstückstisch auf, schenkte dem Kind ein Lächeln und einen Kuss und ging in den kleinen Nebenraum der Hütte, der Ihre Werkstatt war. Dort blieb sie den ganzen Tag, bis der Vater abends wieder heim kehrte und erschuf die wunderbarsten, die geheimnisvollsten und die aufregendsten Spielsachen. Oft folgte ihr das kleine Mädchen, um sich auf dem Boden vor der Werkbank niederzulassen und seiner Mutter bei der Arbeit zuzusehen. Manchmal, wenn ihm ein Spielzeug besonders gefiel, warf es der Mutter einen flehenden Blick aus großen, schwarzen Augen zu. Oft lächelte diese dann, zeigte fragend auf das Spielzeug und wenn das kleine Mädchen dann eifrig nickte, drückte sie es ihm in die kleinen, ausgestreckten Hände. Sagen konnte sie nichts, denn sie war stumm, doch das kleine Mädchen wusste auch ohne Worte, dass es das Spielzeug nun behalten durfte. Es bat jedoch nicht oft um ein Spielzeug, denn es wusste auch, dass die Mutter nun ein neues herstellen musste: für das Kind eines reichen Händlers oder Bauern, der sich solch ein Geschenk für sein Kind leisten konnte.Wenn es seiner Mutter eine Weile zugesehen hatte, lief das kleine Mädchen fast immer aus der Hütte hinaus und über die Wiesen hinweg zu einem kleinen, rauschenden Bach dessen Wasser so klar war, dass man die vielen, verschieden geformten Kieselsteine auf dem Grund sehen konnte. An diesem kleinen Gewässer spielte es besonders gerne. Es sah sich dann häufig die Kieselsteine auf dem Boden des Baches an und stellte sich vor, sie seien kleine Häuser zwischen denen winzige Straßen verliefen und vor deren Türen klitzekleine Menschen standen, wie in der Stadt von der der Vater ihm erzählt hatte oder sie seien kleine Berge, oder zierliche Ziegen, Pferde und Kühe, was immer sie in den Kieselsteinen sehen konnte. Eine Ziege, die in dem schlichten Stall hinter dem Haus schlief und tagsüber auf den Wiesen tobte, hatten sie selbst, genauso wie ein altes Zugpferd, dass der Vater einmal in jeder Woche vor den Karren spannte, um das Holz und die Spielsachen in die Stadt, die irgendwo hinter dem Wald lag zu bringen und das kleine Mädchen stellte sich gerne vor, dass beide nachts, wenn alle schliefen auf die Größe der Welt auf dem Grunde des Baches schrumpften und diese für die Dauer der Nacht besuchten.Abends, wenn der Vater nach Hause kam, brachte er beständig kleine Holzstücke mit, die bei der Arbeit des Holzfällens und Zerkleinerns angefallen waren, damit die Mutter neue Spielsachen aus ihnen anfertigen konnte.
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