德语故事:Dorf-Dallas
Vorwort: Diese Geschichte haben wir meinem Kumpel "Motte" zu verdanken. Als ich nämlich in einer feuchtfröhlichen Nacht in der Disco darüber jammerte, dass niemand meine Liebes- Schlunz und Geheimnisromane veröffentlichen wolle, wurde ich von ihm mit der Feststellung beglückt: "Du bist ja auch blöd." Damit erhielt er meine zwar gekränkte, aber ungeteilte Aufmerksamkeit. "Warum bin ich denn schon wieder blöd?" Verlangte ich zu wissen und Motte erklärte mir den Grund: "Weißt du, jeder Depp schreibt über Liebe, Romantik und bla bla. Das will keine Sau mehr lesen. Schreib doch mal die Geschichten, die deine "Kinder und Kekse" (mein Bekanntenkreis) immer so verbocken und die du mir immer erzählst. Die sind wenigstens witzig." Und - wie man sieht - hab ich mir Mottes Worte zu Herzen genommen und es versucht. Hier ist das Resultat: Wichtige Fremdworte vom Land: Es war Freitagabend - endlich. Karena saß vor dem Spiegel und bürstete ihre langen blonden Haare. Ihre grünen Augen blitzten unternehmungslustig und sie zwinkerte ihrem Spiegelbild verschwörerisch zu. Sie hatte es geschafft eine Bekannte zu überreden, sie und Gitta, ihre Freundin, mit auf eine Party zu nehmen. Es ging dabei nicht um irgendeine Party; nein, es war die "Griper"-Party. Griper war eine Hardrock-Band aus der Ulmer Gegend und bestand aus lauter hübschen, langhaarigen Jungs. Karena hatte gerade noch Zeit ihre knackige Figur in Jeans und Lederjacke zu verfrachten, als es auch schon klingelte. Karena eilte die Treppe hinunter und öffnete die Tür. Draußen stand Melinda und erwartete sie bereits ungeduldig. Melinda war für ihre "Kontaktfreudigkeit" berühmt und nur über sie hatten Karena und Gitta von dieser speziellen Party überhaupt erfahren. Melinda stieg in ihren klapprigen BMW und öffnete Karena von innen die Beifahrertüre, da diese sich von außen gar nicht öffnen ließ. Im Heck des Wagens wartete bereits eine aufgeregte und aufgestylte Gitta auf Karena. Sie hatte etwas Platzmangel nach oben hin, denn sie war über einsfünfundsiebzig groß und hatte dazu noch ihre fast taillenlangen schwarzen Haare etwas hochtoupiert. Dies hatte zur Folge, dass sie ständig mit ihrer Frisur das Wagendach polierte. Ihre etwas barocke Figur war in schwarzes Leder gekleidet und sie trug eine altgoldfarbene Jacke, die zu ihren bernsteinfarbenen Augen sehr gut passte. "Wie seh ich aus?" Fragte sie aufgeregt. Karena musterte sie von oben bis unten und stieß einen anerkennenden Pfiff aus. Damit schien Gitta zufrieden zu sein. Mit quietschenden Reifen und aufgedrehter Musik fuhr Melinda los, denn alle drei konnten es kaum erwarten, auf der Party einzutreffen. In Senden (Ort bei Ulm) angekommen, erwartete sie der erste Schock. Die paar Jugendlichen, die sie nach der Griper-Party fragten, antworteten lapidar: "War die nicht schon gestern?". Drei ungläubige Gesichter starrten sich gegenseitig an. "Fragen wir lieber noch jemand anderen!" rief Gitta halb verzweifelt und deutete auf die nächste Ansammlung von jungen Leuten. Diesmal hatten sie Glück und der Weg zu der tatsächlich an diesem Tag stattfindenden Fete wurde ihnen beschrieben. Der zweite Schreck stand ihnen bevor, als sie besagten Ort der Festivität erreichten. Dieser war nämlich eine etwas ruinös aussehende Lagerhalle und der Weg zum Eingang führte über einen Berg aus Müll. Über diesem Abfallberg war allerdings sehr eindrucksvoll ein dicker roter Teppich ausgebreitet. Aufgeregt erstiegen Karena, Gitta und Melinda den Müll und erfuhren zu ihrer Freude, dass die Veranstaltung nur DM 5, Eintritt kostete und man damit alle Getränke und sogar ein Büfett frei hatte. Als sie die Halle betraten waren sie überrascht über die Dimensionen dieser Einrichtung. Sie war einfach riesig und es wimmelte vor Leuten. Überall waren alle möglichen und unmöglichen Sitzgelegenheiten vorhanden und die drei Mädchen ergatterten einen Platz auf einer überdimensionalen Stufe, der gerade noch frei war. Nachdem Melinda für alle drei je ein Korea geholt hatte und dann im Gewühl verschwunden war, hatten Karena und Gitta erst einmal Zeit sich in Ruhe umzusehen. Da sie schon zwei Konzerte von Griper besucht hatten, erkannten sie ganz in der Nähe den Gitarristen der Band. In das Bild des dunkelblond gelockten, großen Typen versunken murmelte Gitta in Karenas Ohr "Mann, der sieht aber gut aus." "Ja, der sieht nicht schlecht aus." antwortete Karena mit dem ihr eigen gewordenen Argwohn gegen die männliche Bevölkerung dieser Welt. Einige schlechte Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht hatten sie die Vorsicht gelehrt, während Gitta, trotz ihrer 24 Jahre, immer noch häufig in teenagerhaften Träumen schwelgte. Plötzlich wurde Gittas Blick ganz verschleiert und auf Karenas Frage, was denn los sei, schaute sie nur starr in eine Richtung. Noch bevor Karena klar wurde, um was es ging, stand auch schon besagter Gitarrist vor ihnen und stellte sich mit einem breiten Grinsen vor: "Hi, ich bin Micki und wer seid ihr beiden Schönen?" Da Gitta vor lauter Staunen erst einmal keine Worte fand, übernahm Karena die Vorstellung. "Salve! Wir sind Gitta und Karena aus "Schnoida"." "So, so, aus "Schnoida"." Sagte Micki grinsend. Da er aber nicht nachfragte, ging Karena davon aus, dass ihm der schwäbische Name ihres Heimatdorfes bekannt war. Nach ein paar Minuten hatte sich auch Gitta erholt und bald waren alle drei in ein angeregtes Gespräch über Musik vertieft. Erst als ein anderer Gast Mickis Aufmerksamkeit beanspruchte, entfernte er sich mit einer Entschuldigung von den beiden Mädchen. Während Gitta noch schwärmte, hatte Karena ein neues Objekt des Interesses erspäht. Es war der Lead-Gitarrist von Griper. Dieser entsprach mehr ihrem Typ. Er hatte langes dunkles Haar und war von etwas indianischem Aussehen. Allerdings entschwand er bald wieder ihren Blicken. Inzwischen hatte sich Melinda wieder eingefunden und erkundigte sich, wie es den beiden so gefiele. 相关资料 |