德语故事:Wie Nona und Tubo Weihnachten retten(3)

全国等级考试资料网 2019-01-21 12:40:15 40

Poststation in Himmeland

Zum zweiten Mal an diesem Tag kippte Postengel Klaus, der laufend zwischen Erde und Himmeland pendelte, einen Sack Briefe mitten auf Engel Tubos Schreibtisch und wurde laut.

"Aufwachen, Tubo-Schlafmütze. Die Arbeit ruft."

Als sei es das Normalste auf der Welt, wie ein Maulwurf unter einem Schreibtisch hervorzukriechen, stellte sich Tubo aufrecht hin und schwindelte:

"Hab nicht geschlafen, Klaus. Sah nur so aus. Mein Bleistift war runtergefallen. Den hab ich gesucht."

Waren doch Notlügen in Tubos Augen erlaubt. Klaus nahm ihm die Ausrede nicht ab und erwiderte:

"Naja, bist nicht um Ausreden verlegen, Tubo. Obwohl Schwindeln keine der Engelstugenden ist. Allerdings bist du nicht der einzigste, der momentan lieber pennt als arbeitet. Was ist los in Himmeland? Wo ich auch hinkomme, nichts als träge Engel."

Er wies auf den Stapel Post auf Tubos Schreibtisch und stöhnte: "Dabei ist bis morgen noch ne Menge zu bewältigen. Noch zwanzig Stunden. Ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit Emilion reden."

Da Klaus offenbar über ihren Zustand Bescheid wusste, gähnte Tubo dann doch ungeniert und gestand: "Ach, Klaus. Weiß auch nicht, was mit mir los ist. Noch nie war ich soooooooooo müde. Sooooooo schrecklich müde."

Klaus hegte allergrößte Bedenken:

"Ob in dem Zustand die vielen Spielsachen noch fertig werden? Und den Kindern auf Erde fällt noch laufend was Neues ein. Ich muss noch mal runter zur Erde, Tubo. Mach dich an die Arbeit. Bis nachher."

Postengel Klaus war verschwunden.

Gähnend wühlte sich Tubo durch die Briefe und öffnete sie. Nahm es denn kein Ende? Viele Briefe hatte er schon gelesen. Aber es immer wieder spannend, zu erfahren, was die Erdenkinder für Wünsche hatten. Beeindruckend, welche Spielzeuge sich die Kinder wünschten. Jedes Jahr kamen neue Ideen dazu. Die Stapel auf seinem Tisch wuchsen und wuchsen. Ein Stapel für Schlitten, ein Stapel für Babypuppen, ein Stapel für Malbücher, ein ein Stapel für Piratenschiffe. Dazu unzählige Bücher, Memorys, Malstifte. "Bald", murmelte er vor sich hin, "bald werden Nona und ich alles hautnah erleben. Diesmal scheitert unser Plan nicht." Wenn sie doch bloß nicht so müde wären...

Es gab auch Wünsche, die die Weihnachtsengel nicht erfüllen konnten. Dieser Stapel war ähnlich groß und die Engel darüber traurig. Leider stand es nicht in ihrer Macht, es zu ändern.

"Lieber Weihnachtsmann,

mach bitte, dass Mama und Papa sich wieder lieb haben und sich nicht soviel streiten".

Lieber Weihnachtsmann,

mach, dass Papa wieder zu uns zurückkommt."

Lieber Weihnachtsmann,

ich wünsche mir nur Schnee zu Weihnachten. Damit ich mit Mama und Papa Schlittenfahren kann. Sonst nix."

Tubo erwischte sich dabei, wie sein Kopf vornüber auf die Tischplatte sank. Unter Aufbietung letzter Reserven erhob er sich und hüpfte mehrmals auf einem Bein um seinen Schreibtisch, wozu Emilion ihnen geraten hatte.

Warum war dieser Schlafensdrang so groß? Komisch. Allein Postengel Klaus schien davon verschont. Könnte er sich doch nur ein klitzekleines Minütchen hinlegen? Stattdessen öffnete er einen Brief, der ihn beeindruckte. Denn Mike aus Boston schrieb:

"Lieber Weihnachtsmann!

Ich wünsche mir eine Kuckucksuhr. Eine richtige Kuckucksuhr, wie sie mein Großvater Johann besaß. Mein Opa Johann aus Ingolstadt in Deutschland. Als ich vier Jahre alt war, flogen meine Mama und ich von Boston nach Ingolstadt. An Weihnachten. Bei meinem Opa Johann hing die Kuckucksuhr in der Küche. Sie gefiel mir so gut, dass Opa Johann sie Mama mitgeben wollte. Doch Mama weigerte sich, die Kuckucksuhr mitzunehmen. Sie mag keine Kuckucksuhren. Jetzt ist mein Opa gestorben, und ich hätte so gerne eine Kuckucksuhr. Damit ich mich immer an meinen Opa erinnern kann.

Dein Mike aus Boston."

Mike hatte in dem unteren Teil des Briefes eine Kuckucksuhr gezeichnet, die einer echten Kuckucksuhr täuschend ähnlich sah. Wünsche nach Kuckucksuhren waren eher selten in Himmeland, doch in diesem Jahr war dies bereits das zweite Mal, dass sich ein Kind eine Kuckucksuhr wünschte. Engel Bernhard würde sich freuen. Wenn er nicht zu müde war.

Die Herstellung von Uhren gehörten zu Bernhards Lieblingsbeschäftigungen und dessen Werkstatt beherbergte die ausgefallensten Werkzeuge. Für die Kuckucksuhr war Eile angesagt. Tubo packte sich die Stapel und begab sich erst zu Bernhard, den er laut schnarchend mit einem Schraubenzieher in der Hand an der Werkbank vorfand.

Nona, die Bernhard in der Werkstatt zur Hand ging, hatte ihren Kopf in ihre Armbeuge gelegt und schlief tief und fest auf einem unbequemen Stuhl. Behutsam weckte er beide und drückte Bernhard den Kuckucksuhrenwunsch in die Hand. Bernhard wirkte anders als sonst nicht gerade glücklich ob dieses Auftrages.

Dann begab sich Tubo auf die Suche nach Emilion. Allenthalben wurde Emilions Rat und Entscheidung benötigt. "Emilion, sollen die Dreiräder rot oder grün werden? Sollen wir der Puppe blaue Augen machen oder doch besser braune? Blonde Haare oder schwarz. Welche Pferderassen gehören auf einen Ponyhof?"

Mit solcherlei Fragen behelligten die Engel Emilion, während dieser durch Himmeland eilte.

Tubo fand ihn schließlich beim Spielzeuglager. "Hier bist du, Emilion", und drückte ihm den Stapel ihn die Hände.

"War auch wieder eine Kuckucksuhr dabei. Den Zettel hab ich schon bei Bernhard abgegeben."

Auf der Stelle hätte er jetzt zu Boden sinken und sich dem Schlaf hingeben können. Er gähnte mit Emilion um die Wette, der ihn hm lobend auf die Schulter klopfte: "Gut gemacht, Tubo. Da wird sich Bernhard freuen", und fügte hinzu: "falls er nicht zu müde ist." Tubo verriet ihm nicht, dass Bernhard alles andere als glücklich darüber war.

Tubo kehrte an seinen Platz zurück, und Emilion hätte sich gerne einen Moment lang in eine Ecke zum Schlafen verdrückt, als er beobachtete, wie Liliane das Spielzeuglager pflichtbewusst von außen verriegelte.

Er sprach nicht aus, was er dachte: "Reiß dich zusammen, Emilion. Was sollen die anderen von dir denken?"

Nein, er durfte sich keine Blöße geben und verzichtete unter Aufbietung sämtlicher Kräfte auf die Mütze Schlaf.

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