德语故事:JudithsundTillsMond(22)

全国等级考试资料网 2023-07-16 00:39:02 50

22 VERKLEINERT

Erst mal herrschte eine Weile Schweigen. Das waren wahrhaft brauchbare Informationen, die Kornblume von den Hopserbergen erhalten hatte. Jetzt galt es, sie klug zu nutzen.

"Also, die werten Herrschaften", meldete sich Robert zu Wort, "ich habe eben in mich hineingehört und meine Strategieprogramme befragt. Wir müssen gewissenhaft und logisch vorgehen.

* ERSTENS müssen wir diejenigen auswählen, die Kontakt zu den Stechmücken aufnehmen.
* ZWEITENS müssen sich diejenigen klein zaubern.
* DRITTENS müssen wir den Unterschlupf der Steckmücken finden.
* VIERTENS müssen die Botschafter hingehen und
* FÜNFTENS müssen diese Botschafter die freundlichen Steckmücken von unserem Plan überzeugen.

Alles Weitere bleibt vorerst ungewiss. Wir müssen herausfinden, wo die Räder sind. Dann müssen wir in Erfahrung bringen, ob die Rückseitenmonster irgendeinen Geheimplan haben. Falls ‚ja’ müssen wir wissen, welchen Geheimplan sie haben. Erst dann wird es uns möglich sein, zu planen, wie wir die Räder zurück erobern und wie wir gegebenenfalls die Pläne der Rückseitler durchkreuzen."

Das war eine lange Rede. Aber sie hatte Hand und Fuß. Zuerst also waren die Gesandten zu wählen.

"Ich (ich) möchte (möchte) zu (zu) den (den) freundlichen (freundlichen) Steckmücken (Steckmücken)!"

Das waren zwei Kinderstimmen, die fast gleichzeitig dasselbe sagten. Ihr ratet sicher, wer es war? Judith und Till, natürlich.

Es gab kein langes Gerede. Alle waren dafür, dass die Erdenkinder gingen. Hatte vielleicht der eine oder andere Mondbewohner ein wenig Angst, sich so klitzeklein wie eine Stechmücke zu zaubern?

Kaum war der Entschluss gefasst, da rannten die Kinder mit Robert in seine Rakete. Kornblume wollte unbedingt mit. Sehr anhänglich war sie, und Judith war es nur zu recht.

Nicht lange musste Robert suchen. Die Beschreibung des Hopserberges stimmte haargenau. Robert landete mit einem großen Schwung in dem Krater, dass der Mondstaub nur so aufwirbelte. Eingerieben mit Sauerstoffsand hatten sich die Freunde schon längst. So konnten sie sofort ohne Raumanzug aussteigen.

"Jetzt müsst ihr euch hinlegen", wiederholte Kornblume die Anweisungen des ersten Hopserberges. Sie war mit aus der Rakete gesprungen." Und nun dreht euch nach links. Dreimal." Und zwei Kinder begannen, sich auf dem Boden nach links zu drehen." Und nun sprecht: Ich will so klein sein wie eine Steckmücke."

"Ich will so klein sein wie eine Steckmücke", wiederholten die Kinder.

Und kaum hatten sie die dritte Runde beendet, da waren sie so groß wie ein Elefant oder noch größer. Verdutzt sahen Till und Judith sich um. Ihr Kopf ragte über den Krater hinaus, und an ihrem Bauch rappelte sich Kornblume gerade wieder auf. Als die Kinder beinahe explodierten, so groß wie sie mit einem Schlag wurden, war sie entsetzt zurückgesprungen und war dabei in den Sand gefallen.

Irgendetwas war hier schief gegangen! "Oh, verflixt", sagte Kornblume, "ich glaube, ihr hättet euch anders rum drehen müssen. Da habe ich wohl was verwechselt!"

"Na, dann machen wir’s eben noch mal", schlug Till vor.

Diesmal passten sie nicht mehr beide zusammen in den Krater, und Till ließ Judith als Kavalier den Vortritt. Sie drehte sich dreimal nach rechts und sprach: "Ich will so klein sein wie eine Steckmücke."

Und kaum hatten sie die dritte Runde beendet, da war sie diesmal weg. Kornblume glotzte ungläubig auf den Fleck, aber ihre Freundin Judith war weg. Keine Spur mehr. Fast keine Spur mehr. Mit ihren guten Ohren vernahm Kornblume ein Stimmchen. Ganz leise klang es. Das Pferd merkte, es klang so, wie wenn jemand aus voller Kraft brüllt. Nur von weit, weit weg.

Winzig klein, im Schatten eines Mondsteinkrümels stand die klein gewordene Judith und winkte und schrie aus Leibeskräften.

Noch kleiner war sie als eine Steckmücke. Sie war so groß wie eine halbe Steckmücken. Wie ein Stechmückenkind. Aus Erdenkindern werden Steckmückenkinder.

Ganz vorsichtig ging Kornblume hin, streckte ihren Huf lang aus und ließ Judith hinaufklettern. Der Huf, der sonst so glatt schien hatte jetzt eine Reihe Vorsprünge, an denen sich die Winzlings-Judith prima festhalten konnte.

Nun wiederholte Till die ganze Prozedur. Und bald war auch er nicht mehr zu sehen. Hatte ebenfalls Stechmückenkind-Größe. Und von Judith sah er keine Spur.

Aber Kornblume hatte ihn bereits entdeckt, hielt behutsam ihren Huf hin, und auch Till kletterte hinauf. Dann brachte er sie beide vorsichtig ins Mondauto.

"Hat ja geklappt", rief Robert zufrieden, "wenn auch mit Hindernissen." Ihm hätte so ein Lapsus mit Verwechseln der Umdrehungsrichtung nicht passieren können.

Aber er hatte die Kinder nicht aus den Augen verloren. Er stellte die Linsen seiner Augen auf VERGRÖßERN ein, dann konnte er die kleinen Wesen genau sehen. Hätte Kornblume sie nicht entdeckt, er hätte sie auf jeden Fall gefunden.

"Ein bisschen Angst habe ich ja doch gekriegt", sagte Till. "Ich auch", gab Judith zu.

Für die Kinder war es nämlich genau umgekehrt. Kaum hatten sie die dritte Runde beendet, da änderte sich plötzlich alles. Sie dachten im ersten Moment, sie wären ganz woanders. Die Landschaft war völlig verändert. Beim ersten Versuch war plötzlich alles winzig um sie herum gewesen.

Beim zweiten Mal lagen sie auf groben, faustdicken Steinen. Überall ragten große Felsblocks in die Luft. Vorher war der Boden einigermaßen glatt und sandig. Roberts Auto und Kornblume waren nicht mehr zu sehen. Erst als sie sich genau umsahen, wussten sie, was los war. Sie selbst waren so winzig geworden, dass ihnen die Sandkörner groß vorkamen wie kartoffeldicke Steine. Kleine Steinchen erschienen ihnen wie große Felsen. Und Kornblume entdeckten sie, als sie zum Himmel hoch schauten. Riesengroß wie ein Berg stand sie über ihnen - und sah sie nicht! Zumindest Judith kam das so vor. Vielleicht konnte es so kleine Wesen gar nicht sehen. Deshalb hatte sie so geschrieen und gewunken. Endlich hatte Kornblume begriffen und sie aufgehoben mit ihrer Hufe auf. Das gleiche wiederholte sich bei Till.

Der Weg zum Mondraketenauto wäre viel zu lang gewesen. Das stand nämlich weit, weit weg. Am Horizont. Kornblume machte nur drei Schritte und war dort. Die winzigen Kinder mit ihren winzigen Beinchen hätten sicherlich drei Tage wandern müssen. Sie waren zwar klein wie Stechmücken, aber fliegen konnten sie deshalb noch lange nicht.

Teil ZWEI aus Roberts Planung war also erledigt. Die Botschafter waren klein gezaubert. Nun galt es, den Unterschlupf der freundlichen Stechmücken zu finden. Kornblume erinnerte sich genau, wie der Hopserberg ihr den Weg beschrieben hatte. Diesmal passte sie aber genau auf, dass sie sich nicht wieder vertat.

Dieses winzige Schlupfloch von der Rakete aus zu entdecken, das war nicht leicht. Robert musste seine Augen auf allergrößte Vergrößerung stellen. Und dazu musste er noch sein Infrarotsichtgerät mitbenutzen. Mit Infrarotsichtgeräten lassen sich Dinge erkennen, die man mit bloßem Auge nicht sieht. Sogar im Dunkeln kann Robert damit sehen, nicht nur mit seinem Radar. Radar wäre für diesen Zweck zu ungenau gewesen.

Und endlich, endlich hatte er das Loch gefunden. Wenn du mal versuchst, auf einer Wiese mit hohem Gras ein bestimmtes Regenwurmloch zu finden, dann weißt du ungefähr, was Robert für eine Sucherei zu erledigen hatte.

Es ist nicht sicher, ob er es ohne Infrarotsichtgerät überhaupt hätte schaffen können. Hiermit konnte er nämlich auch Wärmeunterschiede sehen. Und die Steckmücken als Lebewesen, die produzierten Wärme. Ein Teil davon drang aus aus ihrem Schlupfloch heraus und erwärmte den Rand. Und das blieb Robert nicht verborgen.

Robert hielt sein Raketenauto an, und Kornblume bracht die stechmückenkindergroßen Beiden zu dem Eingang. Sie konnte ihn fast nicht erkennen. Ein Ritz nur in einem Stein. Solche Sprünge gibt es in Mondfelsen zu Abermillionen. Kein denkendes Wesen käme auf die Idee, das könnte der Eingang sein für die Stadt eines ganzen Volkes.

Judith und Till sahen den Eingang dafür umso genauer. Für sie war es kein Ritz, sondern ein Höhleneingang, da hätte eine Kuh durch gepasst. Natürlich nur, wenn sie verkleinert worden wäre.

Ein Stück mussten die Freunde laufen, dann standen sie vor dem Eingang. Niemand war zu sehen. Was sollte sie drinnen erwarten - dort im Stockdunkeln?

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