德语读写辅导:拇指孩儿漫游记

全国等级考试资料网 2023-10-29 20:47:49 43
Daumerlings Wanderschaft
Ein Schneider hatte einen Sohn, der war klein gerathen und nicht gr??er als ein Daumen, darum hie? er auch der Daumerling. Er hatte aber Courage im Leibe und sagte zu seinem Vater ?Vater, ich soll und mu? in die Welt hinaus?. ?Recht, mein Sohn?, sprach der Alte, nahm eine Stopfnadel und machte am Licht einen Knoten von Siegellack daran, ?da hast du auch einen Degen mit auf den Weg.? Nun wollte das Schneiderlein noch einmal mit essen und hüpfte in die Küche, um zu sehen, was die Frau Mutter zu guter Letzt gekocht h?tte. Es war aber eben angerichtet, und die Schüssel stand auf dem Herd. Da sprach es: ?Frau Mutter, was giebts heute zu essen?? ?Sieh du selbst zu?, sagte die Mutter. Da sprang Daumerling auf den Herd und guckte in die Schüssel: weil er aber den Hals zu weit hineinsteckte, fa?te ihn der Dampf von der Speise und trieb ihn zum Schornstein hinaus. Eine Weile ritt er auf dem Dampf in der Luft herum, bis er endlich wieder auf die Erde herabsank. Nun war das Schneiderlein drau?en in der weiten Welt, zog umher, gieng auch bei einem Meister in die Arbeit, aber das Essen war ihm nicht gut genug. ?Frau Meisterin, wenn sie uns kein besser Essen gibt?, sagte der Daumerling, ?so gehe ich fort und schreibe morgen früh mit Kreide an ihre Hausthüre: Kartoffel zu viel, Fleisch zu wenig, Adies, Herr Kartoffelk?nig.? ?Was willst du wohl, Grashüpfer?? sagte die Meisterin, ward b?s, ergriff einen Lappen und wollte nach ihm schlagen: mein Schneiderlein aber kroch behende unter den Fingerhut, guckte unten hervor und streckte der Frau Meisterin die Zunge heraus. Sie hob den Fingerhut auf und wollte ihn packen, aber der kleine Daumerling hüpfte in die Lappen, und wie die Meisterin die Lappen auseinander warf und ihn suchte, machte er sich in den Tischritz. ?He, he, Frau Meisterin?, rief er und steckte den Kopf in die H?he, und wenn sie zuschlagen wollte, sprang er in die Schublade hinunter. Endlich aber erwischte sie ihn doch und jagte ihn zum Haus hinaus.
Das Schneiderlein wanderte und kam in einen gro?en Wald: da begegnete ihm ein Haufen R?uber, die hatten vor, des K?nigs Schatz zu bestehlen. Als sie das Schneiderlein sahen, dachten sie: ?So ein kleiner Kerl kann durch ein Schlüsselloch kriechen und uns als Dietrich dienen?. ?Heda?, rief einer, ?du Riese Goliath, willst du mit zur Schatzkammer gehen? Du kannst dich hineinschleichen und das Geld herauswerfen.? Der Daumerling besann sich, endlich sagte er ja und gieng mit zu der Schatzkammer. Da besah er die Thüre oben und unten, ob kein Ritz darin w?re. Nicht lange, so entdeckte er einen und wollte gleich einsteigen. Die eine Schildwache sprach zur andern: ?Was kriecht da für eine garstige Spinne; ich will sie todt treten?. ?La? das arme Thier gehen?, sagte die andere, ?es hat dir ja nichts gethan.? Nun kam der Daumerling durch den Ritz glücklich in die Schatzkammer, ?ffnete das Fenster, unter welchem die R?uber standen, und warf ihnen einen Thaler nach dem andern hinaus. Als das Schneiderlein in der besten Arbeit war, h?rte es den K?nig kommen, der seine Schatzkammer besehen wollte, und verkroch sich eilig. Der K?nig merkte, da? viele harte Thaler fehlten, konnte aber nicht begreifen, wer sie sollte gestohlen haben, da Schl?sser und Riegel in gutem Stand waren, und alles wohl verwahrt schien. Da gieng er wieder fort und sprach zu den zwei Wachen: ?Habt Acht, es ist einer hinter dem Geld?. Als der Daumerling nun seine Arbeit von neuem anfieng, h?rten sie das Geld drinnen sich regen und klingen klipp, klapp, klipp, klapp. Sie eilten hinein und wollten den Dieb greifen, aber das Schneiderlein, das sie kommen h?rte, war noch geschwinder, sprang in eine Ecke und deckte einen Thaler über sich, so da? nichts von ihm zu sehen war; dabei neckte es noch die Wachen und rief: ?Hier bin ich?. Die Wachen liefen dahin, wie sie aber ankamen, war es schon in eine andere Ecke unter einen Thaler gehüpft und rief: ?He, hier bin ich?. Die Wachen sprangen herbei, Daumerling war aber l?ngst in einer dritten Ecke und rief: ?He, hier bin ich?. Und so hatte es sie zu Narren und trieb sie so lange in der Schatzkammer herum, bis sie müde waren und davon giengen. Nun warf es die Thaler nach und nach alle hinaus: den letzten schnellte es mit aller Macht, hüpfte dann selber noch behendiglich darauf und flog mit ihm durchs Fenster hinab. Die R?uber machten ihm gro?e Lobsprüche, ?du bist ein gewaltiger Held?, sagten sie; ?willst du unser Hauptmann werden?? Daumerling bedankte sich aber und sagte, er mü?te sich erst in der Welt umsehen. Sie theilten nun die Beute, das Schneiderlein aber verlangte nur einen Kreuzer, weil es nicht mehr tragen konnte.
Darauf schnallte es seinen Degen wieder um den Leib, sagte den R?ubern guten Tag und nahm den Weg zwischen die Beine. Es versuchte zwar bei etlichen Meistern wieder die Schneiderarbeit, aber sie wollte ihm nicht schmecken, und endlich verdingte es sich als Hausknecht in einem Gasthof. Die M?gde konnten es nicht leiden, denn ohne gesehen zu werden, sah er alles, was sie heimlich thaten, und gab bei der Herrschaft an, was sie sich von den Tellern genommen und aus dem Keller für sich weg geholt hatten. Da sprachen sie: ?Wart, wir wollen dirs eintr?nken?, und verabredeten unter einander ihm einen Schabernack anzuthun. Als die eine Magd bald hernach im Garten m?hte und den Daumerling da herumspringen und an den Kr?utern auf und ab kriechen sah, m?hte sie ihn mit dem Gras schnell zusammen, band alles in ein gro?es Tuch und warf es heimlich den Kühen vor. Nun war eine gro?e schwarze darunter, die schluckte ihn mit hinab, ohne ihm weh zu thun. Unten gefiels ihm aber schlecht, denn es war ganz finster und brannte da kein Licht. Als die Kuh gemelkt wurde, da rief er
?strip, strap, stroll,
ist der Eimer bald voll??
Doch bei dem Ger?usch des Melkens wurde er nicht verstanden. Hernach trat der Hausherr in den Stall und sprach: ?Morgen soll die Kuh da geschlachtet werden?. Da ward dem Daumerling angst, da? er mit heller Stimme rief ?La?t mich erst heraus, ich sitze ja drin?. Der Herr h?rte das wohl, wu?te aber nicht, wo die Stimme herkam. ?Wo bist du?? rief er. ?In der schwarzen?, antwortete er, aber der Herr verstand nicht, was das hei?en sollte, und gieng fort.
Am andern Morgen wurde die Kuh geschlachtet; glücklicherweise traf bei dem Zerhacken und Zerlegen den Daumerling kein Hieb, aber er gerieth unter das Wurstfleisch. Wie nun der Metzger herbeitrat und seine Arbeit anfieng, schrie er aus Leibeskr?ften: ?Hackt nicht zu tief, hackt nicht zu tief, ich stecke ja drunter?. Vor dem L?rmen der Hackmesser h?rte das kein Mensch. Nun hatte der arme Daumerling seine Noth, aber die Noth macht Beine, und da sprang er so behend zwischen den Hackmessern durch, da? ihn keins anrührte, und er mit heiler Haut davon kam. Aber entspringen konnte er auch nicht: es war keine andere Auskunft, er mu?te sich mit den Speckbrocken in eine Blutwurst hinunter stopfen lassen. Da war das Quartier etwas enge, und dazu ward er noch in den Schornstein zum R?uchern aufgeh?ngt, wo ihm Zeit und Weile gewaltig lang wurde. Endlich im Winter wurde er herunter geholt, weil die Wurst einem Gaste sollte vorgesetzt werden. Als nun die Frau Wirthin die Wurst in Scheiben schnitt, nahm er sich in acht, da? er den Kopf nicht zu weit vorstreckte, damit ihm nicht etwa der Hals mit abgeschnitten würde, endlich ersah er seinen Vortheil, machte sich Luft und sprang heraus.
In dem Hause aber, wo es ihm so übel ergangen war, wollte das Schneiderlein nicht l?nger mehr bleiben, sondern begab sich gleich wieder auf die Wanderung. Doch seine Freiheit dauerte nicht lange: auf dem offenen Feld kam es einem Fuchs in den Weg, der schnappte es in Gedanken auf. ?Ei, Herr Fuchs?, riefs Schneiderlein, ?ich bins ja, der in eurem Hals steckt, la?t mich wieder frei.? ?Du hast recht?, antwortete der Fuchs, ?an dir hab ich doch so viel als nichts; versprichst du mir die Hühner in deines Vaters Hof, so will ich dich loslassen.? ?Von Herzen gern?, antwortete der Daumerling, ?die Hühner sollst du alle haben, das gelobe ich dir.? Da lie? ihn der Fuchs wieder los und trug ihn selber heim. Als der Vater sein liebes S?hnlein wieder sah, gab er dem Fuchs gerne alle die Hühner, die er hatte. ?Dafür bring ich dir auch ein sch?nes Stück Geld mit?, sprach der Daumerling, und reichte ihm den Kreuzer, den er auf seiner Wanderschaft erworben hatte.
?Warum hat aber der Fuchs die armen Piephuhner zu fressen kriegt?? ?Ei, du Narr, deinem Vater wird ja wohl ein Kind lieber sein als die Hühner auf dem Hof.? 相关资料

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