Jonni, der ein Seemann ist und auf allen Meeren der Welt zu Hause war, ist dieses Mal in Brasilien, im Hafen von Rio, an Land gegangen.Dort wollte er sich fürs Erste sesshaft machen. Er mietete sich im Hafen ein Hausboot. Später wollte Jonni ins Landesinnere gehen und sich ein Schürfrecht für Gold besorgen und damit sein Glück versuchen.Außerdem gefiel es ihm in Brasilien recht gut. Die Menschen hier waren trotz ihrer Armut, die es hier mehr als genug gab, Fremden gegenüber aufgeschlossen und freundlich. Ein kleiner Straßenjunge hatte an Jonni einen Narren gefressen und folgte ihm auf Schritt und Tritt."Hör zu", sagte Jonni zu dem Jungen, "du kannst nicht immer bei mir bleiben.""Aber warum darf ich das nicht?", fragte der kleine Tommi. Er nannte sich so."Du hast doch Eltern?", fragte Jonni."Die habe ich nie gekannt.""Das tut mir aufrichtig leid", sagte Jonni. "Du musst es doch verstehen Tommi, dass ich mich nicht den ganzen Tag um dich kümmern kann"."Das macht doch nichts", erwiderte Tommi. "Ich kann dir dein Hausboot sauber halten, auch kann ich dir beim Einkaufen behilflich sein".Da sagte Jonni: "Ich weiß eine Lösung für dich, ich werde dich in einem Waisenhaus unterbringen. Dort bekommst du deine regelmäßigen Mahlzeiten und deine Pflege. Schau mal, wie ungepflegt du bist"."Dann verspreche ich dir, mich von jetzt an täglich zu waschen", sagte Tommi und war den Tränen dabei nahe.Aber das alles half dem armen Tommi gar nichts. Jonni blieb dabei, dass er ins Waisenhaus muss. "Und wenn wir Freunde bleiben wollen", meinte Jonni, "dann geh mir zur Liebe in ein Waisenhaus. Dort sind noch mehr Kinder, die ein ähnliches Schicksal hinter sich haben, wie du es hast und wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich dich besuchen", versprach Jonni seinem kleinen Freund."Dann will ich es nur deinetwegen versuchen", sagte Tommi.Nur schweren Herzens ging Jonni mit seinem Freund Tommi zum Waisenhaus, wo beide von einer freundlichen Schwester empfangen wurden."Hier bringe ich Ihnen meinen Freund Tommi, den ich vor ein paar Tagen angemeldet hatte.""Das ist richtig", sagte Schwester Anna. "Dann komm mit mir Tommi. Ich bringe dich zuerst mal auf dein Zimmer, das du mit drei weiteren Kindern teilen musst."Aber so ganz glücklich war Tommi darüber nicht. Alles schien ihm hier so fremd, denn hier im Heim musste er sich unterordnen, was er bisher nicht kannte. Immerhin lebte er bisher vogelfrei auf der Straße. Dort, wo noch viele andere Kinder herrenlos herumirrten.So mussten sich Tommi und sein großer Freund Jonni fürs erste verabschieden. Mit dem Versprechen, dass sie sich recht bald wiedersehen werden. Es soll ja kein Abschied für immer sein, schwor sich Jonni. Denn er hatte Mitleid mit dem elternlosen Jungen.Nur fand Tommi sich bei aller Liebe im Waisenhaus nicht zurecht. Meistens saß er in einer Ecke und weinte vor sich hin. Dazu verweigerte er jegliche Mahlzeiten und wurde schließlich krank. Schwester Anna schloss daraus, dass der Junge unter Heimweh leidet nach seinem großen Freund Jonni.Hier half jetzt nur eines, sie musste versuchen, Jonni auf seinem Hausboot zu erreichen. Es war nur die Frage, ob er auch dort anwesend ist. Aber versuchen wollte sie es auf jeden Fall. Das war sie dem Tommi schuldig.Etwas später betrat Schwester Anna das Hausboot von Jonni. Wie sie es schon geahnt hatte, war er dort auch nicht anwesend.Ein Nachbar sagte, dass Jonni unterwegs ist, um nach Gold zu schürfen. Wann er zurück kommt, konnte ihr der Nachbar nicht sagen. So musste Schwester Anna unverrichteter Dinge zurückkehren.Zu dieser Zeit schürfte Jonni nach dem heißbegehrten Gold. Er hoffte dadurch reich zu werden, was aber den meisten nicht vergönnt war. Aber wenn es Jonni fertig bringt, sein hochgestecktes Ziel zu erreichen, dann wollte er Tommi, seinen kleinen Freund, für immer zu sich holen, um ihm Geborgenheit und Liebe zu vermitteln.bezogen."
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