Luigi, ein kleiner, neunjähriger Italiener, wohnt mit seinen Eltern und seinem Onkel Arturo in einer ganz schäbigen Baracke in Rom. Seine Eltern, Maria und Paolo arbeiten in einer kleinen Porzellanfabrik ganz in der Nähe. Das Geld reicht gerade mal für die Miete. Zum Glück hat Luigi seinen Onkel Arturo, der als Aushilfe in einer Pizzeria arbeitet. Nach Feierabend bringt Arturo oft Pizzareste mit, die sonst weggeschmissen werden würden. Obwohl Luigi intelligent ist, kann er nur auf die Dorfschule gehen, für eine höhere Schule reicht das Geld nicht. Luigi hat keine Freunde, weil die anderen Kinder aus der Gegend aus reichen Familien stammen. Diese Kinder tragen tadellose Kleidung und haben stets das neuste Spielzeug. Lederfußbälle, Inliner und Mountain Bikes. Luigi hat als Spielzeug nur ein altes verrostetes Fahrrad und einen billigen Plastikfußball, mit dem er immer spielt. Nachmittags, nach der Schule, sieht er die anderen Kinder oft an den nahe gelegenen See fahren. Dort spielen sie Fußball, erzählen sich Geschichten oder lachen miteinander. Luigi geht auch fast täglich zu dem See. Aber er geht immer zur gegenüber liegenden Seite, damit die anderen ihn nicht ständig ärgern. Von dort kann er die anderen glücklich spielen sehen. Das macht ihn ganz traurig. Er versteht es einfach nicht, warum seine Eltern nicht auch reich sind. Dann hätte er auch so ein tolles Fahrrad und könnte mit den anderen Fußball spielen und rumtoben. Seine Eltern sind aber arm. Keiner will etwas mit ihm zu tun haben. Er ist gewöhnt, sich selbst zu beschäftigen. Oft geht er zum Schwimmen oder Tauchen in den See, er ist ein sehr guter Schwimmer. An einem Sonntagmorgen, es war noch ganz neblig und noch nicht mal richtig hell, ging Luigi an dem See spazieren. Er tat das oft und sehr gerne, weil um diese Zeit noch keine anderen Kinder in der Nähe waren, die ihn hänselten oder manchmal sogar verprügelten. Er ging in Gedanken versunken den Strand entlang, da hörte er einen lauten Schrei. Er drehte sich um und sah Marco, den reichen Sohn eines mächtigen Firmenbosses, samt Fahrrad ins Wasser stürzen. Er schaute gebannt auf die Stelle wo eben noch Marco zu sehen war und erblickte nur noch das Fahrrad. Nach einer Schrecksekunde, rannte er zu der Stelle, wo er Marco zuletzt gesehen hatte und sprang ins Wasser. Er tauchte ab und suchte nach ihm.Beim dritten Versuch bekam er ein Stück Pullover zu fassen und zog Marco hoch. Er schleifte ihn an den Strand und drehte ihn auf den Bauch damit das Wasser aus seinem Körper lief. Nach einem Moment hustete und spuckte Marco und bekam wieder Luft. Beide Jungen starrten sich an, bis Marco endlich das erste Wort ergriff und sich kleinlaut bei Luigi bedankte. Da Marco noch sehr geschwächt war, brachte Luigi ihn zu seinem Elternhaus. Die beiden Jungen erzählten, was soeben passiert war und die Mutter von Marco nahm den kleinen Luigi spontan in die Arme. Sie weinte vor Glück, dass ihrem Sohn nichts passiert war.Später, Luigi war gerade mit seinen Eltern und seinem Onkel beim Abendbrot, klopfte es an der Tür. Paolo öffnete die Tür und konnte nicht glauben wen er da sah. Es war der mächtige Firmenboss Salvatore, der Vater von Marco. Er bat ihn in die heruntergekommene Unterkunft und alle hörten was dieser zu sagen hatte. Unglaublich was sie da erfuhren. Die Mutter von Marco hatte Salvatore überredet, Paolo einen gut bezahlten Job in seinem großen Firmenkonzern anzubieten. Paolo nahm dankend an. Die Geldprobleme waren Vergangenheit. Paolo verdiente genug Geld, dass Maria nicht mehr in der Fabrik arbeiten musste und Luigi endlich auf eine höhere Schule gehen konnte. Luigi konnte sein Glück kaum fassen. Seine Eltern hatten mehr Zeit für ihn, es gab leckeres Essen und sogar ein tolles Fahrrad hatte er bekommen. Das schönste war für Luigi aber etwas ganz anderes. Seitdem er Marco vor dem Ertrinken gerettet hatte, spielten die anderen Kinder mit ihm. Endlich konnte er mit ihnen zusammen Fahrrad fahren und all das machen, was er sich immer so sehr gewünscht hatte. Nur durch Zufall, weil Luigi zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, hatte sich sein Leben und das seiner Familie völlig geändert. Luigi weiß ganz sicher, dass er niemals ein Kind hänseln wird, nur weil es arm ist.
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